Goldmedaille für das Aufspüren von Landminen: Riesenhamsterratte Magawa ausgezeichnet

Magawa, eine Riesenhamsterratte, bei der Arbeit in Siem, Kambodscha
Magawa, eine Riesenhamsterratte, bei der Arbeit in Siem, Kambodscha Copyright PDSA via AP
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Von Euronews mit AFP
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Riesenhamsterratte Magawa, die durch das Aufspüren von Landminen und explosiven Munitionsrückständen in Kambodscha Leben rettet, wurde von der britischen Tierschutzorganisation PDSA mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

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Riesenhamsterratte Magawa, die durch das Aufspüren von Landminen und explosiven Munitionsrückständen in Kambodscha Leben rettet, wurde am Freitag von der britischen Tierschutzorganisation PDSA mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Während ihrer 6-jährigen Karriere hat das Tier bereits eine Fläche von 20 Fußballfeldern minenfrei gemacht.

Ihre "Tapferkeit und Pflichttreue" wurden von der britischen Organisation belohnt. Sie verlieh ihr eine Miniatur-Goldmedaille, die als das tierische Äquivalent des Georgskreuzes gilt, der höchsten Auszeichnung, die Zivilisten zuteil wird.

"Der Erhalt dieser Medaille ist eine große Ehre für uns", sagte Apopo-CEO Christophe Cox, Vorsitzender von Apopo, der Organisation, die das Tier für diese Arbeit ausgebildet hat. Eine solche Auszeichnung "wird die Aufmerksamkeit auf das Problem der Landminen lenken".

Die intelligenten Nager werden beispielsweise auch dazu eingesetzt, um Tuberkulose aufzuspüren. Ratten lernen schnell bei entsprechender Belohnung - und sie haben ein besonderes Talent für sich wiederholende Aufgaben. Ihre relative geringe Größe schützt sie zudem vor Blindgängern.

Ein Jahr lang trainiert die belgische Organisation die großen Nagetiere in ihrer afrikanischen Heimat Tansania, um das in Sprengstoffen enthaltene Trinitrotoluol (TNT) aufzuspüren. Sie lernen außerdem, wie sie einen solchen Fund signalisieren - durch Kratzen am Boden.

Diese Technik ist also wesentlich schneller als die Arbeit mit einem Metalldetektor. Aus ihrer Perspektive kann Magawa das Äquivalent eines Tennisplatzes in 30 Minuten durchkämmen, eine Aufgabe, die für einen mit einem Metalldetektor ausgestatteten Menschen bis zu vier Tage dauern würde.

Der britischen Tierschutzorganisation PDSA zufolge wurden in Kambodscha zwischen 1975 und 1998 zwischen 4 und 6 Millionen Minen gelegt. Durch sie sind seitdem mehr als 64.000 Menschen getötet worden.

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