Von wegen Abstand: Chaos in der Londoner U-Bahn

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Von Luke Hanrahan
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Die Bars schließen jetzt um 22 Uhr. Alle brechen gleichzeitg nach Hause auf. Massenandrang auf die Londoner U-Bahn.

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So sah es gestern um 22 Uhr am Oxford Circus in London aus: Eine Menschenmenge drängt sich in die U-Bahn, als ob es die Abstandsregel von zwei Metern nicht gebe.

Neue Coronavirusvorschriften greifen: Um 22 Uhr müssen Bars schließen und statt acht dürfen sich jetzt nur noch sechs Personen verabreden.

Für den Barbesitzer am Oxford Circus in London sind die neuen Maßnahmen sinnlos: “Lächerlich. Ob ich um Mitternacht schließe oder um 22 Uhr ist doch egal. Und was soll das? Früher waren es acht Personen, jetzt sechs."

Täglich gibt es mehr als 7000 Neuansteckungen in Großbritannien.

War es eine gute Idee, dass die Bars früher schließen, fragen wir eine junge Londonerin. Sie meint: “Theoretisch war es eine gute Idee, aber jetzt hat es dazu geführt, dass die Über zu erhöhten Preisen fahren und in die U-Bahn kommt man nicht rein."

Und ein Mann sagt: “Wir fangen jetzt eben früher zu trinken an und hören um 22 Uhr auf. Dann gibt es ein Chaos auf der Straße."

Der Regen kann die Briten nicht davon abhalten, abends auszugehen. Die meisten hielten sich auch an die Regeln.

Auch Experten sind sich nicht einig. Virologe Gary Mclean meint, die Maßnahmen der Regierung führen zu nichts: “Die Regierung hat Unrecht. Das Risiko bleibt dasselbe. Wir werden weiter eine nach oben gehende Kurve haben. Es wird ein furchtbarer Winter."

Auch der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, meint, jetzt würden viel zu viele Menschen um 10 Uhr abends gleichzeitig aus den Bars gehen. Die Regierung müsse ihre Regeln überdenken.

Jetzt ist die U-bahn um 22 Uhr in London so voll wie sie es zur Rushhour vor der Coronakrise war. Das kann die britische Regierung so doch nicht gewollt haben.

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