Die von Russland ausgehandelte Einigung in Bergkarabach hält bisher nicht. Wer ist schuld?
Die von Russland ausgehandelte Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien in der umkämpften Kaukasus-Region Bergkarabach ist brüchig. Außenminister Sergej Lawrow pochte bei einem Treffen mit seinem armenischen Amtskollegen auf die Einhaltung.
„Auf Anregung des russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde eine wichtige Vereinbarung getroffen. Wir können jedoch feststellen, dass sie nicht vollständig eingehalten wird und dass die Feindseligkeiten nicht eingestellt wurden. Wir hoffen, dass unsere Kontakte mit Ihnen und unseren aserbaidschanischen Nachbarn, auch auf der Ebene unserer Verteidigungsministerien, uns helfen werden, die vollständige Einhaltung der im trilateralen Format abgestimmten Vereinbarungen zu gewährleisten“, so Lawrow.
„Leider kann nicht davon die Rede sein, dass die Waffenruhe bisher vollständig umgesetzt worden ist. Erst kurz vor unserem Treffen haben wir die Meldung erhalten, dass sich Aserbaidschan nicht an die Pflichten, die mit dieser Waffenruhe zusammenhängen, hält“, so Mnatsakanian.
Alijew: „Politik des Faschismus"
Aserbaidschan richtete denselben Vorwurf an Armenien und meldete Angriffe auf die Stadt Ganja. Präsident Ilham Alijew hielt der armenischen Führung eine Politik des Faschismus und Verbrechen gegen Zivilisten vor.
Armenien veröffentlichte Mitschnitte von Gesprächen, die beweisen sollen, dass auf aserbaidschanischer Seite syrische Söldner in Bergkarabach kämpfen. Aserbaidschan weist das zurück.
Ende September waren in der Region Kämpfe zwischen Armenien und Aserbaidschan ausgebrochen. Die beiden Länder streiten seit Jahrzehnten um das Gebiet.