In einer Diskussion über die Handelspolitik hat die Opposition in Taiwans Parlament eimerweise Eingeweide und andere Innereien fliegen lassen.
Es ging heiß her an diesem Freitag im taiwanesischen Parlament. Die aufgebrachten Mitglieder der Oppositionspartei KMT ließen kurzerhand Eingeweide von Schweinen durch den Saal fliegen - um damit gegen die Handelspolitik von Ministerpräsident Su Tseng-chang zu protestieren. Die Regierung Taiwans plant, Schweinefleisch aus den USA zu importieren. Sie befürchten, dass das Fleisch Rückstände des Futtermittel-Zusatzstoffes Ractopamin enthalten könnte.
Dieses wird von einigen Landwirten in den USA bei der Schweine- und Rindermast eingesetzt, um den Anteil von magerem Fleisch zu erhöhen, ist aber in Europa und China verboten. Die Opposition und auch Teile Bevölkerung befürchten, dass das Fleisch gesundheitsgefährdend ist. Die KMT wirft der Regierung zudem vor, die neuen Vorschriften zu überstürzen.
Während der Ansprache des Regierungschefs im Parlament kam es zu chaotischen Szenen: KMT-Mitglieder schwangen Transparente, pfeiften und schleuderten eimerweise Eingeweide und Schweinschwarte. Als die Abgeordneten der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) eingriffen, eskalierte die Situation zu einem chaotischen Faustkampf. Abgeordnete rangen miteinander. Die Bilanz: zerrissene Plakate und rohe Eingeweide lagen auf dem Boden der Parlamentskammer verstreut.
In der Europäischen Union sind sowohl die Verwendung von Ractopamin im Futter als auch der Import von Fleisch mit Ractopaminrückständen verboten, während das Mittel in den USA zugelassen ist.