Die Vereinten Nationen begehen am 2. Dezember den Jahrestag der offiziellen Abschaffung der Sklaverei. Die Ausprägungen der Leibeigenschaft haben sich erschreckend schnell an das 21. Jahrhundert angepasst.
Die hässliche Fratze der Sklaverei ist nicht verschwunden, sie hat sich nur verändert. Daran erinnern die Vereinten Nationen, die am 2. Dezember 1949 die Sklaverei in ihrer damaligen Form als offiziell abgeschafft erklärten.
Menschenhandel und Ausbeutung sind aber auch heute noch gang und gäbe, auch in Europa.
Todd Landman ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Nottingham: "Überall auf der Welt gibt es Länder, in denen Slaverei weitaus stärker verbreitet ist als in Europa. Aber es gibt sie in jedem Land. Hier in Großbritannien gibt es landesweit das Problem der modernen Sklaverei. Und es gibt sie in verschiedenen Formen. Es gibt Formen von Zwangsarbeit, Zwangsheirat, sexueller Ausbeutung in ganz Europa, in unterschiedlichem Ausmaß."
Die UN-Institution Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass gegenwärtig weltweit über 40 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei sind.
Darunter seien 25 Millionen Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter. Die zweitgrößte Gruppe stellen demnach über 15 Millionen Zwangsverheiratete. Ein plastisches Beispiel moderner Sklaverei veröffentlichte die ILO an diesem 2. Dezember.
Ferner stellte die ILO fest, dass es sich bei jedem vierten Opfer moderner Sklaverei um Kinder handele. Weltweit würden über 210 Millionen Kinder zu Tätigkeiten gezwungen, die nicht altersgerecht seien.