Wo haben sich die Leute in Frankreich mit Covid-19 infiziert?

Geschlossenes Bistrot in Paris
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Von Kirsten Ripper mit AFP, Le Parisien
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Frankreichs Ministerpräsident hat die Studie des Institut Pasteur offenbar schon gesehen. Die Regierung will bisher keinen Termin zur Öffnung von Restaurants bekannt geben.

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In Frankreich bleiben Bars und Restaurants mindestens bis zum 20. Januar geschlossen, und die Regierung hat keinen neuen Termin für eine mögliche Wiedereröffnung genannt - trotz der Proteste der betroffenen Betreiber.

Jetzt wird vermutet, dass die Entscheidung, keinen Termin zu nennen, mit der noch in dieser Woche erwarteten Studie des Institut Pasteur zusammenhängt, die Aufschluss darüber geben soll, wo sich die Menschen in Frankreich mit dem Coronavirus infiziert haben. in der sogenannten ComCor-Studie unter Leitung von Arnaud Fontanet hat das Institut Pasteur in Paris Tausende, die sich mit SARS-CoV2 infiziert hatten, befragt. Darüber berichtet LE PARISIEN.

In einer gerade veröffentlichten Mitteilung des französischen Wissenschaftsrates heißt es: "Die im Oktober und November in Frankreich durchgeführte ComCor-Studie über die Orte und Umstände der Neuinfektionen zeigt das hohe Risiko der Übertragung des Virus während der Mahlzeiten, unabhängig davon, ob diese im privaten (Familie, Freunde) oder öffentlichen Rahmen (Cafés, Restaurants) stattfinden."

Eine in den USA veröffentlichte Studie hatte zuvor ähnliche Ergebnisse gezeigt.

Weihnachten soll nicht wie Thanksgiving enden

Das Ziel des Wissenschaftsgremiums, das die Regierung in Paris berät, ist klar: Weihnachten soll nicht dieselben Folgen haben wie Thanksgiving in den USA, deshalb werden die Französinnen und Franzosen aufgefordert, ihrer Kontakte weiterhin einzuschränken. Der Wissenschaftsrat schreibt: "Nach der Ausgangssperre Mitte Oktober und den anschließenden Eindämmungsmaßnahmen bleibt die Zirkulation des Virus aktiv mit einer Anzahl von Neuinfektionen zwischen 10.000 und 15.000 pro Tag. Das Ziel von 5.000 Kontaminationen pro Tag ist bis zum 15. Dezember nicht erreicht worden."

Den Menschen in Frankreich wird geraten, sich vor den Feiertagen in eine Art häusliche Isolation zu begeben, bevor sie ihre Familien treffen. In mehreren Städten werden Massentestungen angeboten. Der Wissenschaftsrat warnt aber auch, man solle sich nach einem negativen Test nicht in falscher Sicherheit wägen, da die Schnelltests weniger zuverlässig sind als PCR-Tests.

"Restauraunts und Cafés" und "Sporthallen"

Ministerpräsident Jean Castex machte in einem Interview mit dem Radiosender Europe 1 Aussagen, die darauf schließen lassen, dass er schon Einsicht in die Studie hatte. Castex sprach davon, dass "private Orte", "Restaurants und Cafés", "Sporthallen" und "Diskotheken" zu Infektionen führten. Die Wissenschaft bestätige, was der gesunde Menschenverstand sage, meinte der Regierungschef.

Auch der Experte des Institut Pasteur ruft dazu auf, über die Feiertage "kollektiv sehr vorsichtig zu bleiben". Denn der gefürchtete Wiederanstieg der Covid-19-Fälle Ende Januar sei keine Fatalität, sondern gemeinsam abwendbar.

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