Skifahren trotz Pandemie? In Bulgarien geht's

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Im Frühjahr litten auch die bulgarischen Wintersportorte unter dem Ischgl-Effekt. Jetzt soll ein Teil der Saison gerettet werden.

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In Bansko im Pirin-Gebirge herrscht bestes Wintersportwetter. Seit einer Woche sind die Skipisten in dem bulgarischen Ort geöffnet - allerdings unter strengen Auflagen. Ob auf Brettern oder nicht: Überall in Bansko gilt das Gebot des Abstandhaltens, die Skilifte werden täglich mehrmals gereinigt und dürfen nur von einer begrenzten Personenanzahl gleichzeitig genutzt werden, die Skischule ist geschlossen.

„Der Wintersportort Bansko wurde während der ersten Coronavirus-Welle im Frühling abgeriegelt. Tourismusfachleute meinen, dieser Schritt sei übertrieben gewesen. Die neuen Maßnahmen seien streng genug, sagen sie“, so euronews-Reporter Damian Wodenitscharow.

Dass sich der Erreger damals im österreichischen Ischgl massenhaft ausbreitete, brachte Wintersportorte in Verruf - auch in Bulgarien. Ivan Obreykow leitet die Skianlage in Bansko.

„Der Ort wurde voreilig abgeriegelt. Es gab in Bansko nicht viele Ansteckungsfälle, aber die Behörden sind den Maßnahmen in Westeuropa gefolgt. Dort breitete sich das Virus in Kneipen und nicht auf den Skipisten aus. Deshalb hat die bulgarische Regierung entschieden, die Wintersportorte zu öffnen“, sagt er.

70 Prozent weniger Auslastung

Auf diese Weise soll zumindest noch ein Teil der Saison gerettet werden. Mariana Nikolowa, bulgarische Ministerin für Fremdenverkehr, erläutert: „Insgesamt rechnen wir damit, dass die Auslastung in diesem Jahr um 70 Prozent geringer ist. Vor der Pandemie erlebte dieser Wirtschaftszweig einen Aufschwung, 2019 hat der Fremdenverkehr mehr als eine Milliarde eingenommen. Sie sehen also, wie groß die Verluste sind. Wir zählen auf unsere Landsleute und Gäste aus den Nachbarländern, die mit dem Auto anreisen können.“

Die Pandemielage in Bulgarien insgesamt hat sich zuletzt gebessert. Nach Angaben des Krisenstabes gibt es landesweit kein Gebiet mehr, in dem die höchste Warnstufe gilt. Ab dem 27. Dezember soll geimpft werden, den Anfang macht Gesundheitsminister Kostadin Angelow, der sich die erste Dosis öffentlich verabreichen lassen will.

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