Bulgarien: Sorge um niedrige Impfbereitschaft

Bulgarien: Sorge um niedrige Impfbereitschaft
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Andere Impfprogramm haben gezeigt: nur bis zu 35 Prozent der Bevölkerung sind bereit, sich impfen zu lassen. Auch der Ministerpräsident versucht, Ängste abzubauen. Die EU bürge für die Sicherheit des Impfstoffs.

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Überfüllte Krankenhäuser, zu wenig Personal und stoßweise auftretende Einlieferungen in die Kliniken. Das sind die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus in Europa. Bulgarien verzeichnet die höchste Sterblichkeitsrate in der EU, mit 27 Toten auf 100.000 Einwohner. Und doch wurde bisher kein sogenannter harter Lockdwon verhängt. Schulen, Restaurants und Bars wurden jedoch geschlossen. Die Gesundheitsbehörden erwarten den Impfbeginn am 27. Dezember.

Niedrige Impfbereitschaft

"Zunächst können rund 5000 Menschen geimpft werden. Das sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die in Krankenhäusern in den großen Städten tätig sind, vor allem auf Covid-19-Stationen. Sie haben jeden Tag mit Corona-Patienten zu tun", so Kunchev, Oberster Gesundheitsinspektor.

Dann solle es mit anderen Mitarbeitern des Gesundheitssystems weitergehen. Doch die zuständigen Behörden zweifeln an der Akzeptanz in der Bevölkerung. Kunchev spricht auch über die Vorbehalten der Bulgaren:

"Die Logistik und die Verfügbarkeit von Impfstoffen sehen wir nicht als Hauptproblem. Eher die Überwindung von Ängsten. Anhand anderer Impfprogramme sehen wir, dass die Impfbereitschaft nicht sehr groß ist, sie liegt bei 30 bis 35 Prozent. Ich hoffe, dass die Menschen vernünftig sein werden."

Neue Infrastruktur für Impfstoff

Nach der Beschaffung des Impfstoffs steht Bulgarien vor der Herausforderung, den Impfstoff bei minus 70 Grad Celsius zu lagern.

"Um den Impfstoff transportieren zu können, hat die Regierung Kühlsysteme angeschafft. Mit deren Lieferung hat die Regierung rasch die Impfpläne veröffentlicht", sagt euronews Reporter Damian Vodenitcharov.

"EU bürgt für Impfstoff"

Ministerpräsident Boyko Borrisov hatte die neu angeschafften Kühlschränke inspiziert und sprach dabei über die Freiwilligkeit der Impfungen:

"Wenn sie möchten, sollten sich die Menschen impfen lassen, selbst inmitten der Feiertage. Es ist freiwillig. Der Impfstoff wurde von der EU zugelassen. Die Kommission und die Europäische Arzneimittelagentur bürgen dafür. Das muss man den Menschen erklären."

Die Kommission informiert auf Twitter über den Zulassungsprozess, den Impfstoffe in der EU durchlaufen müssen:

Gesundheitsexperten warnen, dass die Pandemie mit Beginn der Impfungen nicht beendet sei. Rund 70 Prozent der Bevölkerung müssten geimpft werden, um einen anhaltenden Effekt zu erzielen.

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