Nach den Worten der Kanzlerin geht es nun darum, eine möglicherweise noch heftigere dritte Welle der Pandemie zu verhindern. Wenn nötig auch mit Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland.
Endlich geht die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland zurück, auch weniger Behandlungen auf Intensivstationen werden gemeldet. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die harten Einschnitte, die die Menschen in Deutschland seit Wochen auf sich nehmen müssten, sich auszahlten, so die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Bundespressekonferenz in Berlin.
Dennoch blieben täglichen Todeszahlen erschreckend hoch. "Das sind nicht einfach Zahlen, das sind Menschen, die in Einsamkeit gestorben sind, das sind Schicksale, das sind Familien, die um sie trauern", so die Kanzlerin. Eine Fortführung des Lockdowns bis Mitte Februar hält sie insofern für gerechtfertigt - auch mit Blick auf die Virusmutation.
"Je mehr Fälle wir haben auf der Welt, also auch in Deutschland und Europa, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit von Mutationen. Das heißt, schon aus dem Grund, um Mutationen zu verhindern, ist es sehr sinnvoll, die Zahl der Fälle möglichst klein zu halten. Denn wenn das Virus nur in geringer Zahl existiert, fällt ihm auch nicht so viel ein bezüglich der Mutation."
Nach den Worten der Kanzlerin geht es nun darum, eine möglicherweise noch heftigere dritte Welle der Pandemie zu verhindern. Wenn nötig auch mit Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland.
Auch wenn man derzeit versucht, das zu vermeiden. "Aber ich sag Ihnen ganz offen, wenn ein Nachbarland mit einer doppelten Inzidenz wie Deutschland alle Geschäfte aufmacht, und wir haben sie noch zu, dann hat man natürlich ein Problem."
Euronews-Korrespondentin Kate Brady sagt: "Es gibt gerade in Deutschland ein gespaltenes Bild, sagte Merkel. Die Neuinfektionen gehen endlich zurück, aber die täglichen Todeszahlen bleiben noch erschreckend hoch.
Vor allem warnte sie vor den neuen Virus-Varianten, die Donnerstagnachmittag im Fokus des EU-Gipfels stehen. Wir haben noch Zeit, sagte die Bundeskanzlerin. Grenzkontrollen will sie unbedingt vermeiden. Aber falls die Nachbarländer nicht entschlossen genug gegen die Virus-Varianten vorgehen, sind Grenzkontrollen nicht zu ausschließen."