Dieser schwimmende "Kontinent" ist autark und reinigt den Ozean

Dieser Entwurf, genannt der 8. Kontinent, hat den Grand Prix 2020 für Architektur und Innovation der Meere gewonnen.
Dieser Entwurf, genannt der 8. Kontinent, hat den Grand Prix 2020 für Architektur und Innovation der Meere gewonnen. Copyright © Fondation Jacques Rougerie/Lenka Petráková
Copyright © Fondation Jacques Rougerie/Lenka Petráková
Von Doloresz Katanich
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Die Macherin ließ sich bei ihrem Projekt von der Unterwasserwelt inspirieren. Sie schuf die schwimmende Station als einen "lebenden Organismus, der sich vollständig selbst erhält".

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Der "8. Kontinent" - so heißt ein preisgekröntes Designprojekt, eine schwimmende Station im Meer, die Plastikmüll sammelt und recycelt.

Die leitende Designerin bei Zaha Hadid Architects in London, Lenka Petráková, entwickelte die Idee für ihre studentische Masterarbeit vor einigen Jahren an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Studio von Hani Rashid, nachdem sie die Verschmutzung der Ozeane untersucht hatte.

"Mir wurde klar, wie kaputt die Ozeane sind und wie viele Arten ausgestorben sind, wie viel Verschmutzung es gibt und dass die Teile der Ozeane, an denen noch nie ein Mensch gewesen ist, die Auswirkungen unserer Aktivitäten spüren", sagt sie.

Nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) landen jedes Jahr mindestens 8 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Und ein Großteil dieses Plastikabfalls findet über unsere Nahrung den Weg in unsere Körper. Außerdem verenden jährlich 100.000 Meeressäuger und Schildkröten und eine Million Seevögel durch Plastikverschmutzung.

Petráková hat ihre Ideen vor einigen Monaten überarbeitet. Das endgültige Konzept hat ihr gerade den Grand Prix 2020 für Architektur und Innovation des Meeres eingebracht, einem von der Stiftung Jacques Rougerie ausgeschriebenen Wettbewerb.

Die Macherin ließ sich bei ihrem Projekt von der Welt des Meeres inspirieren. Sie schuf die schwimmende Station als einen "lebenden Organismus, der sich vollständig selbst erhält", sagt sie.

"Ich habe mich mit Meereslebewesen beschäftigt, sowohl mit Tieren als auch mit Pflanzen. Und ich habe untersucht, wie sie mit der Wasserumgebung interagieren, wie sie Energie gewinnen können und wie sie zum Beispiel mit Nährstoffen zusammen arbeiten."

Ihre Idee war es, ein Konzept zu entwerfen, das nicht nur den Ozean reinigt, sondern auch das marine Gleichgewicht wiederherstellt.

Ihre Station entfernt Plastik aus dem Meer und beherbergt Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie ein Recyclingzentrum für Plastik im Ozean. Sie produziert ihre eigene Energie und ist mit Gewächshäusern und Entsalzungszentren ausgestattet. 

Für mehr Informationen schauen Sie sich oben eingebettetes Video an.

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