Gegen Abfallberge: Back mir eine Tasse

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Von Jiri Skacel, su
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Wenn Cafés oder Kneipen Getränke nur noch zum Mitnehmen durchs Fenster verkaufen dürfen, fallen Tassen aus Glas oder Porzellan aus. Zwei Studenten aus Tschechien haben einen Weg gefunden, Plastikberge zu verringern: Eine Tasse zum Aufessen – aus Gebäck.

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Die Einen macht Corona müde. Bei manchen bringt es die Gehirnzellen in Schwung. Wenn Cafés oder Kneipen Getränke nur noch zum Mitnehmen durchs Fenster verkaufen dürfen, fallen Tassen aus Glas oder Porzellan aus.

Zwei Studenten aus Tschechien haben einen Weg gefunden, die aktuellen Außer-Haus-Mitnahme-Plastikberge zu verringern: Eine Tasse zum Aufessen – aus Gebäck.

Ihre ökologische Tasse ist kalorienarm, verträgt Temperaturen bis zu 85 ° C und hält 12 Stunden.

Wie kam das Studentenpaar Zuzana und Miroslav auf die Idee? Die beiden lieben sich, zu reisen, neue Leute zu treffen und einen guten Kaffee mit einem schönen Dessert. Zumindest Letzteres geht jetzt – mit gutem Öko-Gewissen. Ist der Kaffee ausgetrunken, verschmausen sie ihre Back-Tassen.

Zuzana Zverova, Studentin: 

„Die Tasse wird hauptsächlich aus Haferkleie hergestellt, ist leicht süß und schmeckt wie ein guter gesunder Snack.“

Das Paar studierte Wirtschaftswissenschaften am Newton College in Prag und beschloss, ein eigenes Startup zu gründen.

Zuzana Zverova, Studentin:

„Das Projekt „Essbare Tasse“ entstand an unserer Universität, als wir mit Freunden Kaffee tranken und gesehen haben, wie viel Papier und Plastik wir jeden Tag verbrauchen. Wir haben beschlossen, ökologischer zu leben und die Methode „trinken und aufessen“ zu entwickeln."

MEHL, STÄRKE, BACKPULVER, EIER

Ihre ersten Experimente zur Herstellung der essbaren Tassen hatten schon vor zwei Jahren in einer kleinen Wohnküche begonnen. Sie brauchten über ein Jahr, um die richtige Kombination aus Mehl, Stärke, Backpulver und Eiern zu finden. Das Ergebnis ist eine Tasse in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die 40 Minuten lang heißen Kaffee oder Tee aufnehmen kann und auch nach 12 Stunden nicht auseinanderfällt. In Phase zwei mussten technische und finanzielle Unterstützung für das Projekt gefunden werden.

Miroslav Myroncuk, Student:

„Aus der Technischen Universität in Prag kam der Tipp, einen EU-Zuschuss für Wissenschaft und Forschung zu beantragen. Er hat uns geholfen, unsere eigene Produktionstechnologie und auch unser eigenes Rezept zu entwickeln.“

Das Projekt wurde jetzt auch zu ihrem Diplom-Thema. Die ersten nach ihrem Rezept hergestellten Tassen kommen aus Bulgarien - die Coronavirus-Krise hatte die Arbeit vor Ort verzögert. Trotzdem verwenden bereits mehr als 50 tschechische Cafés die leckeren ökologischen Tassen und jeden Tag kommen weitere dazu.

Jiri Skacel, Euronews:

Als Nächstes wollen Zuzana und Miroslav auch das Bier aus seinen Wegwerfbechern befreien: Sie arbeiten an einem Bierkrug, der nach Käse schmeckt, oder nach Speck.

Jiri Skacel, su

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