Prozess um Tod von George Floyd beginnt. War es Absicht?

In den USA hat der Prozess um den Tod von George Floyd begonnen
In den USA hat der Prozess um den Tod von George Floyd begonnen Copyright Elizabeth Flores/AP
Von Euronews mit dpa
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Für die Bürgerrechtsbewegung ist es einer der wichtigsten Prozesse seit langem - in den USA hat das Verfahren um den Tod von George Floyd begonnen.

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Für die Bürgerrechtsbewegung ist es einer der wichtigsten Prozesse seit langem - in den USA hat das Verfahren um den Tod von George Floyd begonnen.

In Minneapolis in den USA hat der Prozess gegen den ehemaligen Polizisten Derek Chauvin begonnen, der im vergangenen Mai George Floyd bei einer Festnahme getötet hatte. Ein Video, das zeigt, wie der Polizist minutenlang auf dem Hals von Floyd kniet, hatte in den USA und weltweit zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt.

Während der Eröffnungsplädoyers spielte die Staatsanwaltschaft den Geschworenen das Video vor, in dem George Floyd 27 Mal sagt, er könne nicht atmen, bevor er stirbt.

Staatsanwalt Jerry Blackwell sagte an die Geschworenen gerichtet: "Das sind die wichtigsten Zahlen, die Sie hier in diesem Prozess hören werden: neun, zwei, neun. Was geschah in diesen neun Minuten und 29 Sekunden, in denen Derek Chauvin exzessive Gewalt auf den Körper von George Floyd ausübte."

Die Geschworenen werden darüber zu urteilen haben, ob Chauvin vorschriftsmäßig gehandeldt hat oder schuldig ist ohne sich von der Diskussion um Rassismus und Polizeigewalt beeinflussen zu lassen, wie sein Verteidiger Eric Nelson betont. Chauvin habe nur als Polizist seinen Job gemacht, "genau so wie er dafür trainiert wurde". Der Einsatz gegen Floyd sei gerechtfertigt gewesen, weil dieser Widerstand geleistet habe, sagte Nelson.

Derek Chauvin wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen. Darauf stehen im US-Bundesstaat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.

"Chauvin ist im Gerichtssaal, aber Amerika steht vor Gericht"

Vor dem Gerichtsgebäude versammelte sich Floyds Familie zusammen mit der Ikone der Bürgerrechtsbewegung Al Sharpton. "Chauvin ist im Gerichtssaal, aber Amerika steht vor Gericht", sagte Al Sharpton.

"Amerika steht vor Gericht, um zu sehen, ob wir den Punkt erreicht haben, an dem wir die Polizei zur Verantwortung ziehen können, wenn sie das Gesetz bricht. Das Gesetz ist für alle da. Polizisten stehen nicht über dem Gesetz."

Die Stadt Minneapolis hatte sich erst kürzlich wegen des Handelns der Polizei mit Floyds Familie auf eine Vergleichszahlung in Höhe von 27 Millionen US-Dollar (etwa 22,6 Millionen Euro) geeinigt. Das strafrechtliche Verfahren ist davon aber nicht direkt betroffen.

Georg Floyds Bruder Terrence: "Sie sagen: 'Vertraut dem System'. Sie wollen, dass wir dem System vertrauen. Das ist ihre Chance, uns zu zeigen, dass wir ihnen vertrauen können."

Für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung is es einer der wichtigsten Prozesse seit langem.

Auch US-Präsident Joe Biden werde den Prozess "genau verfolgen", wie seine Sprecherin im Weißen Haus mitteilte.

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