Nahost: Waffenruhe hält - Dank an Ägyptens Präsidenten Al-Sisi

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Copyright Khalil Hamra/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von su mit dpa
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Nach dem Abflauen des Kämpfe im jüngsten Nahost-Konflikt hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für dessen Bemühungen bei der Vermittlung der Waffenruhe im Gaza-Konflikt gedankt.

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Nach dem Abflauen des Kämpfe im jüngsten Nahost-Konflikt hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für dessen Bemühungen bei der Vermittlung der Waffenruhe im Gaza-Konflikt gedankt. Al-Sisi habe eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung von Ruhe, Sicherheit und Stabilität in der Region gespielt, so Netanjahu - in arabischer Sprache - auf Twitter.

"Vielen Dank, Präsident Al-Sisi, @AlsisiOfficial, für Ihre wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Ruhe und der Förderung von Sicherheit und Stabilität in unserer Region."

ELF TAGE KONFLIKT

Unter Vermittlung des Nachbarlandes hatten sich Israel und die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas zuvor nach elf Tagen Militär-Konflikt auf eine Waffenruhe verständigt. Sie gilt seit dem frühen Freitagmorgen, Verstöße gab es bis zum Nachmittag nicht.

In Gaza begann das Leben auf die Straßen zurückzukehren, Märkte machten wieder auf, Arbeiter räumten Trümmer weg. Und die Menschen nahmen wie gewohnt an Freitagsgebeten teil ... aber einige immer noch mit gemischten Gefühlen.

Azhar Nsair aus Gaza:

“Hier wurde eine Menge zerstört, zum ersten Mal in der Geschichte. Waffenstillstand ist was für die Leute, die nicht gelitten haben, die niemanden verloren haben oder deren Häuser nicht bombardiert wurden, Waffenstillstand ist für Menschen in einer besseren Lage als wir. Für uns ist Waffenstillstand Zerstörung, Waffenstillstand ist Zerstörung.”

TEST FÜR WAFFENSTILLSTAND

Der Waffenstillstand überstand am Freitag einen ersten Test, als es auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee in Ostjerusalem zu neuen Zusammenstößen kam. Was die Gewalt auslöste, war unklar. Die Polizei verschoss Blendgranaten und Tränengas, Palästinenser warfen Steine, nachdem Hunderte an einer feierlichen Demonstration teilgenommen hatten, bei der sie die Flagge der Palästinenser und der Hamas schwenkten.

GEMISCHTE GEFÜHLE

Auch Israelis in Tel Aviv und Jerusalem äußerten gemischte Gefühle. Einige fanden den Waffenstillstand gut, andere meinten, er sei zu früh gekommen.

Netanel aus Jerusalem:

“Die Lage ist ziemlich schwierig. Im Grunde ist es doch so: Jedes Mal, wenn ein Konflikt ausbricht, bekämpfen wir sie, sie schlagen zurück, Menschen sterben, und kurz bevor wir die Situation bereinigen könnten, hören wir auf. Dann fängt alles immer wieder von vorne an und immer wieder sterben Menschen und es ist schrecklich.”

VIERTER GAZA-WAFFENGANG

Wie die drei Gaza-Kriege (2008, 2012, 2014) bisher endete die jüngste Kampfrunde zwischen den erbitterten Feinden unentschieden.

Beide Seiten reklamierten den Sieg für sich und Israel warnte vor weiteren Angriffen.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident:

“(Hamas) musste 11 Tage und Nächte lang starke Treffer einstecken, die die Spielregeln veränderten. Was ich mehr als alles andere betonen möchte: Wir haben neue Regeln aufgestellt, nicht nur für die Tage des Konflikts und während der Auseinandersetzungen. Wir haben die Rechnung für die Zukunft verändert.”

Die in Gaza regierende Hamas, die ebenfalls den Sieg beansprucht, steht nun vor der gewaltigen Herausforderung, eine Gegend wieder aufzubauen, die bereits unter hoher Arbeitslosigkeit und einem Corona-Ausbruch leidet.

Nach den Freitagsgebeten waren Hunderte von Hamas-Anhängern auf der Straße, um einen teuer erkauften, aber - aus ihrer Sicht - klaren Sieg für die militante islamische Gruppe zu reklamieren.

Die Raketen-Sperrfeuer, die das Leben in weiten Teilen Israels zum Stillstand brachten, wurden von vielen Palästinensern als kühne Reaktion auf – wie sie es sehen – israelisches Fehlverhalten in Jerusalem angesehen.

su mit dpa

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