"Das Blut findet keine Ruhe" - 100 Jahre nach Tulsa-Massaker

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Von Euronews  mit dpa
"Das Blut findet keine Ruhe" - 100 Jahre nach Tulsa-Massaker
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In der US-amerikanischen Stadt Tulsa, im Bundesstaat Oklahoma, wird des gleichnamigen Massakers vor 100 Jahren gedacht. Am 31. Mai und 01. Juni 1921 hatten in Tulsa Mobs weißer Angreifer unzählige von Schwarzen betriebene Unternehmen zerstört. Hunderte Afroamerikaner wurden getötet, ebenso viele verletzt.

An der Zeremonie nimmt auch US-Präsident Joe Biden teil. Der 78-Jährige will ein Kulturzentrum der Gemeinde besuchen und eine Rede zum Jahrestag des Pogroms halten. Biden hat den Kampf gegen den Rassismus in den USA zu einem der zentralen Anliegen seiner Präsidentschaft erklärt.

Das Blut findet keine Ruhe. Man kann das Blut nicht verdecken, indem man versucht, eine Touristenveranstaltung aus einer Tragödie zu machen. Man kann das Blut nicht verdecken und von Versöhnung sprechen, wenn es nie Versöhnung gab. Tulsa war eine von vielen Bluttaten.
William Barber
Greenleaf Christian Church

Aufarbeitung des Progroms erst viel später

Nach dem Massaker wurden die Verantwortlichen lange nicht zur Rechenschaft gezogen. Die Aufarbeitung begann erst Jahrzehnte später. Das Smithsonian-Museum für Afroamerikanische Geschichte und Kultur in Washington bezeichnet das Pogrom von Tulsa als das "tödlichste rassistische Massaker in der US-Geschichte".

Der betroffene Stadtteil Greenwood war trotz der damals in den USA noch gesetzlich verankerten Diskriminierung Schwarzer ein Ort, an dem eine sehr erfolgreiche schwarze Gemeinschaft gewachsen war. Greenwood wurde daher häufig als "Schwarze Wall Street" bezeichnet.