Bedroht von Gewalt und Hunger - Äthiopien wählt

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Von su mit dpa
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Nach monatelanger Gewalt, vor allem in der nördlichen Region Tigray, sind gut 37 Millionen Wählter in Äthiopien unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu den Urnen gerufen, um ein neues Parlament zu bestimmen.

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Nach monatelanger Gewalt, vor allem in der nördlichen Region Tigray, wählt Äthiopien unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen ein neues Parlament.

Vor Wahllokalen in der Hauptstadt Addis Abeba standen bereits um 6.00 Uhr (05.00 MESZ) Wähler an. An wichtigen Standorten der Hauptstadt waren Militärfahrzeuge zu sehen. Die Wahllokale sollen teils verspätet geöffnet worden seien.

Der seit 2018 amtierende Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed hofft, im Amt bestätigt zu werden. Ernsthafte Gegenkandidaten gibt es nicht: Die größten Oppositionsparteien wollen den Urnengang boykottieren, nachdem Parteimitglieder belästigt, angegriffen und zum Teil getötet worden sein sollen.

Nach offiziellen Angaben sind in dem Land mit mehr als 110 Millionen Einwohnern 37,4 Millionen Menschen als Wähler registriert. Die Parlamentswahl war zweimal verschoben worden. Erste Ergebnisse werden nach einer Woche erwartet.

MILITÄROFFENSIVE VOM HOFFNUNGSTRÄGER

Abiy Ahmed hatte in Tigray im November 2020 eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen - 2019 war dem demokratischen Hoffnungsträger besonders für seine Aussöhnungspolitik mit dem nördlichen Nachbarland Eritrea der Friedensnobelpreis zuerkannt worden. Der Regierung wird immer wieder vorgeworfen, mit Gewalt und Vergewaltigungen gegen die Bevölkerung in Tigray vorzugehen.

Nach Angaben der UN sollen 350.000 Menschen in Tigray vom Hungertod bedroht sein.

su mit dpa

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