Der britische Premierminister wollte scheinbar eine fällige Selbstisolation mehr oder weniger elegant umgehen. Doch Boris Johnson hatte anscheinend nicht mit der Heftigkeit der Reaktionen gerechnet.
**Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine Kehrtwende vollzogen und will sich als Covid-19-Kontaktperson nun doch in Selbstisolation begeben. **
Zunächst hatte es geheißen, Johnson und Finanzminister Rishi Sunak würden statt der Isolation an einem Pilotprojekt teilnehmen und sich täglichen Coronatests unterziehen. Sunak und Johnson hatten Kontakt zu dem an Covid-19 erkrankten britischen Gesundheitsminister Sajid Savid.
Die Umgehung der Selbstisolation hatte nur wenige Stunden Bestand, weil ein öffentlicher Sturm der Entrüstung heraufzog.
Der Labour-Vorsitzende Keir Starmer sagte, die Regierung sei wieder einmal damit aufgeflogen, dass sie denke, die Regeln würden nicht für sie gelten. Er verglich Johnson und Sunal mit gescheiterten Bankräubern, die erst nach ihrer Festnahme die Herausgabe der Beute anbieten.
Das Hancock-Beispiel stand im Raum
Der ehemalige Gesundheitsminister Matt Hancock musste vor drei Wochen zurücktreten, nachdem er dabei erwischt wurde, wie er gegen die Regeln der sozialen Distanzierung verstieß, indem er eine Kollegin in seinem Büro küsste.
Boris Johnson wird also weiterhin aus der Ferne von seinem Landsitz Chequers aus arbeiten. Den Schritt in die einwöchige Selbstisolation bestätigte er auf Twitter, ohne auf den Wirbel um seine Person einzugehen.
Obwohl die Infektionszahlen in Großbritannien ungebremst in die Höhe schnellen, werden an diesem Montag fast alle Corona-Einschränkungen aufgehoben.