UN-Bericht: Taliban suchen nach Ex-NATO-Mitarbeitern

UN-Bericht: Taliban suchen nach Ex-NATO-Mitarbeitern
Copyright Francisco Seco/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Francisco Seco/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Nach ihrer Machtergreifung verkündeten die Taliban eine Generalamnestie. Doch einem UN-Bericht zufolge, werden Ex-NATO-Mitarbeiter:innen verfolgt.

WERBUNG

Angesichts der weiterhin chaotischen Situation am Flughafen in Kabul haben die AußenministerInnen der NATO beteuert, für die Evakuierung ihrer StaatsbürgerInnen und gefährdeter AfghanInnen zu sorgen. Die Bemühungen, die Menschen an den Flughafen und in die Flugzeuge zu bekommen, müssten verstärkt werden, so NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Er rief die Taliban dazu auf, sich an internationale Vereinbarungen zu halten und internationalen terroristischen Organisationen wie Al-Qaida oder der IS-Miliz keinen Unterschlupf zu gewähren. Die Taliban müssten die Menschenrechte respektieren, das schließe auch Frauenrechte ein. Außerdem müssten sie freies Geleit auch für Afghanen gewähren, so dass die Menschen das Land verlassen könnten.

"Die Taliban standen morgens um 8 Uhr vor meiner Tür."
Polizist und Mitarbeiter des afghanischen Innenministeriums

Einem Bericht der UN-Beraterorganisation "Norwegian Center for Global Analyses" zufolge wächst die Gefahr für ehemalige MitarbeiterInnen von US- und NATO-Truppen. Demnach führen die Taliban Hausdurchsuchungen durch und bestraften Familienangehörige der Betroffenen. Die UN-BeraterInnen befürchten Folterungen und Hinrichtungen.

"Die Taliban standen um 8 Uhr morgens vor meiner Tür", so ein Afghane, der bereits nach Italien ausgeflogen wurde. "Sie haben nach mir gesucht, den Nachbarn mein Foto gezeigt, weil ich Polizist war und fürs Innenministerium gearbeitet habe."

Unterdessen fand das erste Freitagsgebet unter Herrschaft der Taliban statt. Die Islamisten waren am Sonntag nur wenige Wochen nach dem Abzug der meisten internationalen Truppen in Kabul einmarschiert. Noch zu Beginn der Woche verkündeten sie eine allgemeine Amnestie, schlossen Racheakte aus und versicherten, es werde keine Hausdurchsuchungen geben.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Shitstorm: Britischer Außenminister Raab will nicht zurücktreten

Afghanistan: Deutscher auf dem Weg zum Airport Kabul angeschossen

20 Jahre Haft: Zwei afghanische Guatanamo-Häftlinge kommen frei