Vier Wochen bis zur Wahl – mit einer grünen Kanzlerin rechnen kaum jemand, und der Kandidat der Union befindet sich im kontinuierlichen Sinkflug. Scholzomat wird er genannt, aber für immer mehr Wähler:innen scheint er glaubwürdiger als Union oder Grüne.
Vier Wochen bis zur Wahl – mit einer grünen Kanzlerin rechnet kaum jemand, der Kandidat der Union bricht ein. Ganz vorn in Umfragen liegt jetzt Olaf Scholz, mit dem kaum jemand gerechnet hatte: Seine SPD führt mit 24 Prozent vor der Union, und was die persönliche Kompetenz angeht, halten ihn fast dreimal so viele Befragte für den besseren Kanzler.
Scholzomat wird er genannt, Charisma gehört nicht zu den erstgenannten Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden. Scholz gibt sich bescheiden, staatsmännisch, er sehe sich als "Diener seines Landes". Und seine Sozialdemokraten scharen sich hinter ihm, die internen Kritiker verstummen in Anbetracht dessen, das man vor zwei Monaten noch bei 15 % dümpelte, die Macht in scheinbar unerreichbarer Ferne.
Als einziger der Kandidaten bekleidet er schon lange ein wichtiges Ministeramt, er wuchert mit den ihm zugeschriebenen Kompetenzpfunden. Erfahren auf dem internationalen Parkett, gesegnet mit spröder Seriosität, spricht Scholz über Hilfe für Afghanistan, die man "mit der internationalen Gemeinschaft auf die Beine stellen" wolle. Scholzomatisch, aber für immer mehr Wähler:innen glaubwürdiger als Union oder Grüne.