5 nach 12: Weltnaturschutzunion will Artensterben aufhalten

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Von su mit dpa
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Gut tausend staatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen diskutieren in Marseille, wie einige der 1 Million Arten, die durch menschliches Handeln bedroht sind, geschützt werden können – die Weltnaturschutzunion IUCN lässt ihre Rote Liste abarbeiten.

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Es geht um den Savannenelefanten in vielen subsaharischen Ländern Afrikas und den Waldelefant in den Regenwäldern Zentral- und Westafrikas, den Feldhamster in Europa und Lemuren in Madagaskar - nahezu 37.500 fast ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten sind in Marseille mit im Saal, wenn Menschen über die Biodiversität sprechen. Mehr als tausend staatliche und zivilgesellschaftliche Organisationen diskutieren, wie einige der 1 Million Arten, die durch menschliches Handeln bedroht sind, geschützt werden können – die Weltnaturschutzunion IUCN lässt ihre internationale Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten abarbeiten.

Was tun, Bruno Oberle, IUCN-Generaldirektor?

„Jetzt sollten wir mehr in das Natur-Kapital reinvestieren, also weniger nehmen und der Natur mehr zurückgeben. Das bedeutet zum Beispiel größere Naturschutzgebiete, gut verwaltet, gut geschützt, an den richtigen Stellen, 30 Prozent der Erdoberfläche bis 2030. Um die Natur im Gleichgewicht zu halten, brauchen wir eine Billion pro Jahr und investieren heute nur noch weniger als 100 Millionen. Es gibt also viel Spielraum, mehr zu geben, besser zu werden, und wir bitten alle Akteure, eine Anstrengung zu unternehmen, eine zusätzliche Anstrengung in den nächsten Jahrzehnten."

DER MENSCH SCHIESST SICH SELBST INS BEIN

Und es ist längst fünf nach 12, um die Dollars in die Hand zu nehmen. "Es ist das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier“ kommentierte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland die jüngste Auflage der Roten Liste (Juli 2020).

„Wir Menschen spielen beim weltweiten Arten-Gau eine gefährliche Doppelrolle. Einerseits zerstören wir Lebensräume von Arten und feuern damit das Artensterben an. Auf der anderen Seite ist Artenvielfalt die Grundlage für funktionierende Ökosysteme, von denen wir Menschen am Ende selbst abhängen“, so Heinrich. „Eine intakte und vielfältige Natur gibt uns Nahrung, sauberes Wasser und andere Rohstoffe, reguliert das Klima und fungiert als Bollwerk gegen Krankheiten und Pandemien. Die Naturzerstörung geht vor allem zu Lasten von Milliarden von Menschen im globalen Süden, ihr Leben hängt oft unmittelbar von der Nutzung natürlicher Ressourcen ab.“

...das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier
Christoph Heinrich
Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) mit Sitz in  Gland, Schweiz, besteht aus mehr als 1.300 staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

su mit dpa

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