Salah Abdeslam: "Seit 6 Jahren behandelt man mich wie einen Hund"

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Von su mit AFP, dpa
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Salah Abdeslam gilt als einer der Haupttäter und einziger Überlebender des Terrorkommandos, das in Paris bei einer islamistischen Anschlagserie vor knapp sechs Jahren 130 Menschen tötete und 350 verletzte. Opfer und Angehörige verfolgten den Prozessbeginn.

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Der Angeklagte kommt gleich bei den Personalien auf den Punkt: „Kämpfer für den Islamischen Staat“ sei sein Beruf, so Salah Abdeslam (31) im Pariser Gerichtssaal nach einem Gebet. Er gilt als einer der Haupttäter und einziger Überlebender des Terrorkommandos, das in der französischen Hauptstadt bei einer islamistischen Anschlagserie vor knapp sechs Jahren 130 Menschen tötete, 350 verletzte und das Land traumatisierte.

"Prozess 13. November", Tag 1: Salah Abdeslam, bekennender IS-Kämpfer"

Im Pariser Justizpalast und im ganzen Land per Medien verfolgten Opfer und Angehörige den Prozessauftakt.

Arthur Dénouveaux, Präsident des Opferverbandes “Life for Paris“:

"Nun, es war auf jeden Fall keine überraschende Reaktion, genau das hat er in Brüssel auch gemacht; etwas überraschend ist, dass er, anstatt logisch bis zum Ende so weiterzumachen, gerade mal die Hälfte der Fragen beantwortet hat, wie die nach seiner Adresse. Wir haben das Gefühl, dass hinter dem Verhalten keine große Intelligenz steckt.“

Abdeslam beschwerte sich vor Gericht, dass man ihn im Gefängnis wie einen Hund behandle.

Thierry, Überlebender des Massakers im Musiktheater „Bataclan“ und Nebenkläger:

“Ich hatte keine besonderen Erwartungen, aber als ich ihn sah, hat das mir immer noch etwas mit mir gemacht. Und ich war überrascht, sein Gesicht zu sehen, er hat sich ein bisschen verändert, er hat einen Bart.... aber gut, ich werde mich dem stellen, ich werde weiter beobachten, ich habe keine Angst.”

Paul-Mathieu de La Foata, Anwalt eines Opfers, über die Erwartungen der Prozessbeteiligten:

"Wir stehen vor einem Abgrund von so viel Gewalt, so viel Horror. Der Rechtsrahmen mit Regeln, der Strafprozess, der sehr genauen Regeln folgt, zielt genau darauf ab, dies in einen logischeren und konkreteren Rahmen zu bringen, und ermöglicht daher, einen Schritt zurückzutreten von dem, was passiert ist, und mit dem persönlichen Wiederaufbau anzufangen."

Der sogenannte „Jahrhundertprozess“ ist bis Mai 2022 angesetzt. Der Mehrheit der 20 Angeklagten – gegen 6 wird in Abwesenheit verhandelt – drohen 20 oder mehr Jahre Haft.

su mit dpa, AFP

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