Fotos aus 199-Kilometer-Nähe: Raumsonde fliegt an Merkur vorbei

Im Esa-Kontrollenzentrum in Darmstadt freut sich Elsa Montagnon: "Das ist ein großer Erfolg für uns, weil es das erste Treffen mit dem Zielplaneten Merkur war", so die Leiterin der Mission. Die ersten Bilder des Vorbeiflugs stellen Esa und Jaxxa, ihre japanischen Partner der Mission, jetzt zur Verfügung.
Merkur gilt als einer einer der seltsamsten Orte in unserem Sonnensystem. Die Sonde BepiColombo, war im Oktober 2018 aufgebrochen, um die Geheimnisse des der Sonne am nächsten stehenden Planeten zu erkunden.
Die besten Bilder, die es vom Merkur bisher gab, wurden von der NASA-Mission MESSENGER um Jahr 2011 aufgenommen. Sie zeigen einen mit Kratern übersäten Planeten mit rätselhaften Merkmalen auf seiner Oberfläche.
Jörn Helbert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erklärte: "Das wirklich Entscheidende an BepiColombo ist, dass wir endlich ein komplettes Bild vom Merkur bekommen. Dank der MESSENGER-Mission haben wir die Nordhalbkugel gesehen, teilweise sehr, sehr gute Bilder, aber die Südhalbkugel haben wir extrem schlecht gesehen, weil wir weit weg waren. Und als Planetenforscher macht es dich verrückt, wenn du einen Teil gesehen hast, und nicht weißt, ob der Rest genauso oder ganz anders beschaffen ist."
Der Merkur passt nicht zu wissenschaftlichen Vorstellungen, wie sich Planeten entwickeln. Hauke Hußmann, DLR-Wissenschaftler: "Zumindest für mich ist es ein Geheimnis, wie sich dieser Planet gebildet hat, wie er sich über Millionen oder Milliarden von Jahren entwickelte."
Siebenjährige Reise zum Merkur
ESA und JAXA, die japanische Weltraumbehörde, haben sich zusammengeschlossen, um die Geheimnisse des Merkur zu lüften. Zusammen hatte man diese siebenjährige Reise vorbei an Venus und Sonne vorbereitet, bevor man in die Umlaufbahn des Merkur einschwenkt. Soweit soll es im Jahr 2025 sein.