Ist die Energiekrise EU-gemacht? "Flexibles Gas wird mit Dollars bezahlt"

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Von Euronews mit AFP, dpa
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Auf dem Gas-Forum in Sankt Petersburg hat der staatliche russische Energiekonzern Gazprom wenig überraschend die Einkaufspolitik der Europäischen Union kritisiert. Er liebäugelt mit einer schnellen Inbetriebnahme von Nord Stream 2.

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Die Energiekrise in Europa war auf dem internationalen Gas-Forum in Sankt Petersburg eines der meistdiskutierten Themen.

Angesichts explodierender Gaspreise hat der russische Präsident Wladimir Putin eingeräumt, dass dringend gehandelt werden müsse, um die Lage zu entspannen. Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom, Platzhirsch und Sponsor auf dem Gas-Forum, macht Europa für die Krise mitverantwortlich.

Elena Burmistrova sagte als Generaldirektorin von Gazprom Export bei einer Podiumsdiskussion auf dem Gas Forum: "Viele Jahre lang wurde in Europa die Auffassung vertreten, dass russisches Pipeline-Gas die Abhängigkeit von nur einem Lieferanten erhöht. Die heutige Marktrealität zeigt jedoch, dass "flexibles Gas" mit dem Dollar bezahlt wird und auf Premium-Märkte gegangen ist, so dass die Europäer mit ihren Schwierigkeiten allein dastehen."

Kreml verweist auf Nord Stream 2

Die Preisentwicklung von Gas und verbale Attacken aus der Europäischen Union auf die Energiegroßmacht Russland sind inzwischen Chefsache. Putin wehrt sich kategorisch gegen Vorwürfe, Russland sei für die immer neuen Rekorde verantwortlich. Schuld seien die Lage auf dem Weltmarkt und die verfehlte EU-Energiepolitik mit dem Abrücken von langfristigen Lieferverträgen. Der Kreml verwies wiederholt darauf, dass eine schnelle Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 Entspannung in der Energiekrise bringen könne.

Die EU-Kommission will in der kommenden Woche Handlungsoptionen präsentieren. Im Raum stehen ein kollektiver Ankauf von Gas und die Anlegung gemeinsamer strategischer Reserven.

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