Messerangriff auf David Amess (69) - Polizei: Es war ein Terrorakt

Messerangriff auf David Amess (69) - Polizei: Es war ein Terrorakt
Copyright Alberto Pezzali/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Die Bestürzung in Großbritannien über den gewaltsamen Tod des Abgeordneten David Amess ist groß. Für die Polizei ist inzwischen klar, dass es sich um einen Terrorakt handelt.

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Die Polizei in Großbritannien stuft den tödlichen Messerangriff auf den britischen Tory-Abgeordneten David Amess als terroristische Tat ein.

"Die Ermordung von Sir David Amess in Essex wird als terroristischer Akt deklariert", schreibt die britische Polizei auf Twitter. Die Anti-Terror-Einheit ermittelt.

Der 69-jährige Politiker war am Freitag während einer Bürgersprechstunde in einem Wahlkreis in der englischen Grafschaft Essex niedergestochen worden und starb noch am Tatort. Die Polizei nahm den 25-jährigen Tatverdächtigen fest und stellte ein Messer sicher.

Eine erste Untersuchung hätte "eine mögliche Motivation in Verbindung zu islamistischem Extremismus" ergeben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Im Rahmen der Ermittlungen gebe es auch Durchsuchungen an zwei Orten in London. Man gehe davon aus, dass es sich bei dem Angreifer um einen Einzeltäter handle.

Der Vorfall löste Entsetzen und große Betroffenheit über die Parteigrenzen hinweg aus. Die Fahnen am Regierungssitz Downing Street und dem Parlament wurden auf halbmast gesetzt.

Premierminister Boris Johnson äußerte sich zunächst nicht zu den möglichen Hintergründen der Tat. "Unsere Gedanken sind vor allem mit seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern und für alles Weitere müssen wir die Polizei ihre Ermittlungen machen lassen", sagte der Premier.

Amess hinterlässt eine Frau und fünf Kinder. Der Katholik galt als erzkonservativer Brexit-Befürworter, der sich gegen das Recht auf Abtreibung und für Tierrechte einsetzte. Er war auch ein entschiedener Gegner der Fuchsjagd. Amess saß seit 1983 für die Tories im britischen Parlament, zuerst für den Wahlkreis Basildon, später für Southend West.

Der Fall erinnert an den Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox 2016. Cox wurde bei einer Bürgersprechstunde in ihrem Wahlkreis von einem Rechtsextremisten mit einer Schusswaffe und einem Messer angegriffen. Sie starb kurz darauf an ihren Verletzungen. Der Mord an Cox ereignete sich nur wenige Wochen vor dem Brexit-Referendum.

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