Mohamed Mbougar Sarr (31) erhält Frankreichs begehrten Prix Goncourt

Mohamed Mbougar Sarr nach der Auszeichnung mit dem Goncourt
Mohamed Mbougar Sarr nach der Auszeichnung mit dem Goncourt Copyright BERTRAND GUAY / AFP
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Sarr, der heute in Frankreich lebt, ist außerdem einer der jüngsten je mit dem Goncourt ausgezeichneten Autoren in der Geschichte des Preises.

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Es ist eine kleine Sensation in der französischen Literaturwelt: Erstmals erhält ein Autor aus dem Senegal den begehrten Prix Goncourt, einen der wichtigsten Literaturpreise des Landes, der erst 31-jährige Autor Mohamed Mbougar Sarr.

Ausgezeichnet wird für seinen vierten Roman "La plus secrète mémoire des hommes" (auf Deutsch übersetzt: Die geheimste Erinnerung der Menschen). Er erzählt die Geschichte eines jungen Literaten aus dem Senegal, der in Paris ein legendäres Buch aus dem Jahr 1938 entdeckt und sich auf die Spuren des auf mysteriöse Weise verschwundenen Autors macht.

Die Jury hat sich im ersten Wahlgang für den Roman entschieden, der unter anderem auch Fragen nach dem Beruf des Autors und der Notwendigkeit der Schriftstellerei aus dem Exil stellt.

Mit 31 einer der jüngsten je ausgezeichneten Autoren

Sarr, der heute in Frankreich lebt, ist außerdem einer der jüngsten je ausgezeichneten Autoren in der Geschichte des Preises.

Er sei natürlich sehr glücklich und fühle sich geehrt. Die Goncourt-Akademie sende ein starkes Signal an viele Menschen, in erster Linie natürlich an die französische Literaturwelt, aber auch an die gesamte französischsprachige Welt.

Sarrs erste Langerzählung "Terre ceinte" (dt. Umgürtete Erde) erschien 2014. Darin beschreibt er das Leben einer kleinen fiktiven Stadt in der Sahelzone, die sich unter der Kontrolle islamischer Dschihad-Milizen befindet.

Prix Renaudot für Amélie Nothomb

Der zeitgleich vergebene, ebenfalls prestigeträchtige Prix Renaudot ging an die etablierte belgische Autorin Amélie Nothomb für ihr Werk "Premier sang" (auf Deutsch Erstes Blut). Das Buch handelt von den fiktiven Erinnerungen an ihren 2020 verstorbenen Vater.

Keiner der beiden Preise ist mit einer großen Geldsumme verbunden, sie bedeuten jedoch hohe Auflagen und Verkaufszahlen.

Der im vergangenen Jahr mit dem Goncourt ausgezeichnete Roman "L'Anomalie" von Hervé Letellier wurde mehr als eine Million Mal verkauft.

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