Die Taliban scheinen keinen Plan zur Bewältigung der Krise in Afghanistan zu haben, und trotz Zusagen sind die Hilfsprojekte der internationalen Gemeinschaft nur zu einem Drittel finanziert. Die UNO erwartet Millionen Hungernde, mitten im Winter.
In Afghanistan hat das Welternährungsprogramm mit der Verteilung von Bargeld an arme Familien begonnen, um einzudämmen, was die UN-Organisation "die schlimmste humanitäre Krise der Welt" nennt. Etwa 23 Millionen Menschen werden wohl nicht genug Lebensmittel haben, um über den afghanischen Winter zu kommen.
Die Preise steigen, die Taliban aber haben ein Dekret erlassen, wonach Preiserhöhungen ein Verbrechen sind. Außerdem hat sich der Gaspreis verdoppelt, und die meisten verdienen nichts mehr.
Nebenan erzählt Basir Mohammad eine ähnliche Geschichte. Und macht die neuen Machthaber für den wirtschaftlichen Zusammenbruch verantwortlich.
Die Rückkehr der Taliban hat Afghanistan in eine noch nie dagewesene Wirtschaftskrise gestürzt. Rund 8 Mrd. EUR an ausländischen Hilfen fehlen, und die afghanischen Devisenreserven sind zumeist in den USA eingefroren. Der IWF schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt um 30 % schrumpfen könnte. Da die Taliban auch keine Löhne mehr zaheln können, sind schon jetzt viele auf Hilfe angewiesen.
Angesichts des nahenden Winters besteht wenig Hoffnung auf Besserung der Lage. Die Taliban scheinen keinen Plan zur Bewältigung der Krise zu haben, und trotz Zusagen sind die Hilfsprojekte der internationalen Gemeinschaft nur zu einem Drittel finanziert. Und die UNO erwartet Millionen hungernde, mitten im Winter.