Afghani statt US-Dollar: Taliban verbieten ausländische Devisen

Die Taliban haben die Verwendung ausländischer Devisen in Afghanistan verboten. In einer Erklärung hieß es, die wirtschaftliche Lage und die nationalen Interessen im Land erforderten, dass alle Afghanen bei jedem Handel die afghanische Währung verwendeten. Eine Nichteinhaltung des Verbots werde mit Strafen geahndet.
Auf den afghanischen Märkten ist die Verwendung von US-Dollar weit verbreitet, während Grenzgebiete die Währungen von Nachbarländern wie Pakistan für den Handel verwenden.
Kein Zugriff auf Reserven
Tatsächlich leidet das Land seit der Machtübernahme durch die Taliban akut an mangelnden Liquiditäten. Geld darf nur in begrenzten Mengen von der Bank abgehoben werden. Wichtige Geberländer, darunter die USA und Deutschland, haben ihre Hilfen eingefroren.
Auch auf die im Ausland gehaltenen afghanischen Währungsreserven haben die Taliban keinen Zugriff.
Hungerkrise spitzt sich zu
Derweil droht eine sich dramatisch zuspitzende Hungerkrise. Laut einem Bericht des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen wird von November an mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes nicht ausreichend zu essen haben.
Gründe für den Anstieg seien eine anhaltende Dürre, der Zusammenbruch öffentlicher Dienstleistungen, eine schwere Wirtschaftskrise und steigende Lebensmittelpreise in dem Land.