Auch in mehreren britischen Städten wurde massenhaft demonstriert. Unter anderem in London. "Man darf nicht einfach glauben, was die Politiker sagen", meint eine Aktivistin von Extinction Rebellion." Das Einzige, womit man etwas bewegen kann, ist die Macht der Menschen auf der Straße."
In Städten rund den Globus haben Menschen an diesem Samstag erneut für Klimaschutz und -gerechtigkeit demonstriert.
Allein im schottischen Glasgow gingen am globalen Aktionstag trotz strömenden Regens Zehntausende auf die Straße, um Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben. Dort findet zurzeit die Weltklimakonferenz COP26 statt.
"Sei ein guter Vorfahre"
Auch in mehreren britischen Städten wurde massenhaft demonstriert. Unter anderem in London. "Man darf nicht einfach glauben, was die Politiker sagen", meint eine Aktivistin von Extinction Rebellion." Das Einzige, womit man etwas bewegen, die Öffentlichkeit wachrütteln kann, ist die Macht der Menschen auf der Straße. Ohne Greta Thunberg und Extinction Rebellion und all die anderen Proteste auf der ganzen Welt würde jetzt gar nicht passieren, Mann muss diesen Schwung beibehalten."
Gut tausend Menschen hatten sich vor Bank of England versammelt und forderten auf Plakaten: "Sei ein guter Vorfahre", "Systemischer Wandel, nicht Klimawandel", "Wähle nicht das Aussterben" und "Mars ist keine Alternative, rette die Erde".
"Das kann nicht länger aufgeschoben werden"
In Brüssel wurde zahlreiche Aktivisten von der Organisation Extinction Rebellion beim Versuch, die Hauptverkehrsader Rue de la Loi zu blockieren, vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen.
Auch in Istanbul hatten sich einige 100 Klimaschützer im Haupteinkaufsviertel versammelt und versuchten, mit Trommeln und Gesang für Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu protestieren.
"Auf dem Klimagipfel (COP26) wurden Ziele bis 2050 festgelegt. Wir wollen einen früheren Termin für den Kohleausstieg", so Baris Gencer Baykan, Dozent an der Yeditepe Universität. "Das kann nicht länger aufgeschoben werden, weil wir den Klimawandel jeden Tag mehr spüren".
Demonstranten als Kohlemeiler verkleidet
Aktionen gab es unter anderem auch in Paris, Dublin, Amsterdam, Kopenhagen, Zürich und Seoul.
In Sydney hatten sich Demonstranten als Kohlemeiler oder Scott Morrison, Australiens Bergbau-Premierminister, verkleidet. Und bezeichneten die COP26 als "Betrug" und ihren Regierungschef als "eine absolute Schande".
Tausende junger Menschen waren bereits am Freitag nach Glasgow gekommen, um gegen den Klimanotstand zu protestieren. Klimaaktivistin Greta Thunberg hatte bei dieser Gelegenheit die COP26 als "ein Misserfolg" und ein "Greenwashing-Festival" bezeichnet.
Nach den Protesten am Samstag erklärte sie auf Twitter, die Demonstranten hätten "ein klares Signal an die Machthaber" gesendet.
Die Weltklimakonferenz endet voraussichtlich am 12. November.