7-Tage-Inzidenz über 180 - Braucht es in ganz Deutschland 2G?

Kehl in Baden-Württemberg
Kehl in Baden-Württemberg Copyright -Screenshot- FRFT / EBU
Von Euronews mit dpa, AFP, WAZ
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Wegen steigender Infektionenszahlen und immer mehr belegten Intensivbetten gilt in Österreich ab Montag 2G im ganzen Land. Auch in Deutschland plädieren Einige dafür.

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Wegen steigender Infektionenszahlen und immer mehr mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten hat sich Österreich zu drastischen Maßnahmen entschlossen: Ab Montag gilt im ganzen Land die 2-G-Regel. Nur noch Geimpfte und Genesene haben dann Zuritt zu Restaurants, Hotels oder körpernahen Dienstleistern wie Friseursalons. Auch bei Veranstaltungen ab 25 Personen gilt künftig 2G.

Nicht erst nach den Verschärfungen beim Nachbarn werden auch in Deutschland die Rufe nach einer bundesweiten 2-G-Regel immer lauter. Dabei macht das Bundesland Sachsen den Anfang und setzt die Regel ab Montag in Teilen des öffentlichen Lebens um.

Nur noch Genesene und Geimpfte haben in Sachsen ab der kommenden Woche Zutritt zur Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen. Der Einzelhandel und Gottesdienste sind davon ausgenommen.

Unter anderem SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich für die Einführung einer bundesweiten 2G-Regel nach dem österreichischen Vorbild aus.

Gestern wurde in Deutschland mit 37.120 eine so hohe Zahl an Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert wie noch nie zuvor.

An diesem Samstag liegt die 7-Tage-Inzidenz laut RKI bei 183.

Auch Bayern zählt zu den Bundesländern mit den höchsten Corona-Inzidenzen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe, „Es braucht verpflichtend 3G am Arbeitsplatz in ganz Deutschland“.

In einigen Corona-Hotspots in Bayern wird bereits die 2G-Regel angewendet.

Rumänien: Schulbesuch nur wenn 60% der Lehrer:innen geimpft sind

In Rumänien können Kinder ab Montag wieder am Schulunterricht teilnehmen, wenn die Impfquote bei den Lehrer:innen über 60 Prozent liegt. An Schulen mit einer niedrigeren Impfquote findet nur Online-Unterricht statt.

Angesichts hoher Infektionszahlen und überfüllter Krankenhäuser hatten die rumänischen Behörden am 25. Oktober beschlossen, die Schulen vorerst zu schließen.

In Bukarest liegt die Impfquote bei den Lehrkräften bei über 80 Prozent. Im Rest des Landes sind nur an rund der Hälfte aller Schulen über 60 Prozent der Lehrer:innen geimpft. Die Schulen sind verpflichtet, die Impfquoten ihrer Mitarbeiter:innen bekannt zu geben.

Inzidenz von über 600 in Kroatien

In Kroatien haben die Behörden einen neuen Rekord von 6.310 Covid-19-Infektionen und 32 Todesfällen gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei über 600.

Aufgeschreckt durch den Anstieg standen die Menschen am Freitag in der Hauptstadt Zagreb Schlange vor den Impfzentren, um sich impfen zu lassen oder eine Auffrischung zu erhalten. Ärzte warnten, dass der Druck auf die Krankenhäuser in dem 4,2 Millionen Einwohner zunehme.

Weniger als 45 Prozent der Kroat:innen sind vollständig geimpft, in Europa sind es nur in Bulgarien und Rumänien noch weniger. Im EU-Durchschnitt liegt die Impfqoute bei etwa 75 Prozent.

Die Behörden haben angekündigt, dass sie den Covid-Impfpass stärker kontrollieren, aber keinen Lockdown verhängen wollen.

Auch in der Ukraine und in Slowenien wurde die bisher höchste Zahl täglicher Fälle gemeldet.

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