In den Vereinigten Arabischen Emiraten findet zwischen diesem Freitag und Sonntag der letzte Grand Slam des Jahres statt. Wie immer waren zunächst die Leichtgewichte dran.
Tatami heißt die Matte, auf der es um Ippon und Waza-Ari geht, in der Judo-Sprache. Ein letztes Mal in diesem Jahr geht es auf dieser rund, und zwar an diesem Wochenende beim Grand Slam in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es ist der Schlusspunkt der diesjährigen Judo-Welttour.
Scutto reiht Erfolge aneinander
Assunta Scutto aus Italien hatte Anfang Oktober den WM-Titel der Juniorinnen gewonnen, jetzt legte sie mit Gold auf höchster Ebene nach. Die 19-Jährige gewann in Abu Dhabi in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Sie bezwang im entscheidenden Kampf die Weltranglistenvierte Shirine Boukli aus Frankreich. Zum Vergleich: Scutto steht auf dem 26. Platz.
Yang: Der Weltbeste siegt
Bei den Männern bis 60 Kilogramm stand der derzeit beste Judoka dieser Gewichtsklasse auf der Matte: Und der Weltranglistenführende Yung Wei Yang unterstrich seine Vormachtstellung: Der Kämpfer aus Taiwan bezwang den Russen Ramasan Abdulajew. Für Yang, Olympia-Zweiter von Tokio, war es tatsächlich die erste Goldmedaille bei einer Veranstaltung der Welttour.
„Dieser Wettbewerb verschafft mir großes Selbstvertrauen. Ich werde weiterhin im Vorfeld jedes großen Turniers fleißig arbeiten und habe immer die Goldmedaille zum Ziel", so Yang.
Buchard holt zehnten Welttour-Sieg
Die Französin Amandine Buchard kann eine stattliche Medaillensammlung vorweisen: In Abu Dhabi gewann sie zum zehnten Mal ein Turnier der Welttour. Bei den Frauen bis 52 Kilogramm setzte sie sich im Kampf um Gold gegen die Britin Chelsie Giles durch. Giles wurden gegen die Olympia-Zweite der Spiele von Tokio Verwarnungen wegen fehlender Kampfbereitschaft zum Verhängnis.
66 Kilo: Ungewöhnliches Ende
Der Neunte der Weltrangliste war in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm der König: Denis Vieru aus Moldau sah sich im Kampf um Gold dem Russen Ismail Misirow gegenüber. Der Ausgang war ungewöhnlich: In der Verlängerung wurde Misirow verwarnt, weil er seinen Anzug nicht ordnungsgemäß gerichtet hatte. Diese Nachlässigkeit kostete den Sieg.
Monteiro mit Gold und Sportsgeist
Da stand jede Menge Erfahrung auf der Matte: Die 35-jährige Portugiesin Telma Monteiro und die fünf Jahre jüngere Priscilla Gneto aus Frankreich machten den Sieg in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm unter sich aus. Monteiro gewann. Ihren ersten Welttoursieg hatte die Portugiesin übrigens bereits im Jahr 2009 geholt.
„Ich habe ihr gesagt, dass ich ihren Judo-Kampfstil sehr mag", so Monteiro. „Wenn wir auf der Matte stehen, müssen wir unser Bestes geben, alles andere bleibt dann außen vor. Ich achte meine Gegnerinnen sehr. Wenn wir unser Bestes geben, Achtung zeigen und bis zum Schluss gekämpft haben, gehen wir zu unseren Familien, unseren Riegen und Freunden zurück. Das ist dann ein neuer Augenblick. Egal was ist: Wir müssen uns achten", sagte die erfahrene Portugiesin.