Südafrika "diskriminiert" wegen Reisebeschränkungen: Omikron-Variante breitet sich aus

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Copyright Denis Farrell/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Julika Herzog mit dpa
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Die Ausbreitung der in Südafrika neu entdeckten Omikron-Variante des Coronavirus sorgt weltweit für Beunruhigung. In Südafrika sieht man vorallem die von vielen Ländern verhängten Reisebeschränkungen kritisch.

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"Wir sind zutiefst enttäuscht über die Entscheidung mehrerer Länder, Reisen aus Ländern des südlichen Afrikas, einschließlich unseren Landes, zu verbieten. Anstatt Reisen zu verbieten, müssten die reichen Länder der Welt die Bemühungen der Entwicklungsländer unterstützen, so schnell wie möglich Zugang zu ausreichend Impfstoffdosen für ihre Bevölkerung zu erhalten und diese selbst herzustellen", kritisierte Cyril Ramaphosa, Präsident von Südafrika in einer Fernsehansprache am Sonntag Abend.

In Afrika sind nach Angaben des Afrikanischen Zentrums für Infektionskrankheiten (Africa CDC) nur 6,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Seit langem befürchten Experten, dass Verzögerungen bei der Impfung in Entwicklungsländern große Infektionsreservoirs schaffen könnten,in denen potenziell impfstoffresistente Mutationen auftreten und sich dann weltweit verbreiten könnten.

Im südafrikanischen Hatfield leben die Menschen schon mit der Omikron-Variante. 90% der neuen Fälle wurden in dieser Provinz entdeckt, die neue Variante steckt vermutlich hinter einer Explosion des Infektionsgeschehen.

Vergangenen Donnerstag hatten südafrikanische Virologen die Entdeckung der neuen Variante bekanntgegeben. Sie waren stutzig geworden, weil die landesweite Inzidenz von knapp zwei plötzlich auf neun Prozent in die Höhe geschnellt war.

Die Sorge ist international groß, dass Omikron die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Mutante hat, steht allerdings noch nicht fest.

Denn die Untersuchungen zu der neuen Omikron-Variante sind noch in einem sehr frühen Stadium. Die südafrikanische Mediziner-Vereinigung gibt an, dass die bisher festgestellten Fälle im Land nicht schwerwiegend seien.

Doch die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Angélique Coetzee, bereitet Sorge, dass die neue Variante ältere Menschen, die zusätzlich an Diabetes oder Herzkrankheiten litten, viel härter treffen könnte. In Südafrika sind nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt.

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