UN-Menschenrechtsbüro besorgt über Hetze in Serbien und Bosnien-Herzegowina

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Von Euronews mit AFP
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"Wir sind zutiefst besorgt über die jüngsten Vorfälle in Bosnien und Herzegowina und Serbien, die wenige Monate vor den Wahlen in beiden Ländern ein Klima der Angst und Unsicherheit schüren", so die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Liz Throssell.

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Die Vereinten Nationen haben  ihre Besorgnis über die Zunahme von Hetzte und Hassrede in Serbien und Bosnien-Herzegowina zum Ausdruck gebracht, die wenige Monate vor den Wahlen in beiden Ländern "ein Klima der Angst und Unsicherheit" schüren.

"Wir sind zutiefst besorgt über die jüngsten Vorfälle in Bosnien und Herzegowina und Serbien, bei denen Einzelpersonen Gräueltaten und verurteilte Kriegsverbrecher verherrlichten, Hassreden gegen bestimmte Gemeinschaften hielten und in einigen Fällen direkt zu Gewalt aufriefen", so die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Liz Throssell, bei einer Pressekonferenz in Genf.

"Die Zunahme von Hassreden, die Leugnung von Völkermord und anderen Gräueltaten und die Verherrlichung von Kriegsverbrechern auf dem Balkan machen deutlich, dass es nicht gelungen ist, die Vergangenheit vollständig aufzuarbeiten." 

Die Vorfälle ereigneten sich an verschiedenen Orten in der Republika Srpska (RS). Lokale Medien und Opferverbände berichteten insbesondere von zwei Ereignissen am 8. Januar in Bosnien, einen Tag vor der Parade anlässlich des Nationalfeiertags der Republika Srpska.

In der bosnisch-serbischen Staft Foca nahmen mehrere hundert Menschen an den Feierlichkeiten zum Tag  der EInheit teil, das von Anhängern des Fußballvereins Roter Stern Belgrad veranstaltet wurde. Sie entfalteten dabei an der Fassade eines Gebäudes ein Reisenporträt des verurteilten Kriegsverbrechers Ratko Mladic. 

Der ehemaligen Oberkommandierende der bosnisch-serbischen Armee im Bosnien-Krieg war in Den Haag wegen Völkermords zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er ist unter anderem verantwortlich für das Massaker in der bosnischen Enklave Srebrenica 1995, bei dem 8.000 überwiegend muslimische Jungen und Männer getötet wurden.

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem blutigen ethnischen Krieg wachsen in Bosnien-Herzegowina die Sorgen wegen drohender Konflikte: Trotz Warnungen der internationalen Gemeinschaft hat das Parlament des serbischen Landesteils Republika Srpska am Freitagabend beschlossen, dem Zentralstaat in den Bereichen Steuern, Justiz sowie Sicherheit und Verteidigung Kompetenzen zu entziehen. Das berichteten bosnische Medien.

Betrieben hat dies Milorad Dodik, Chef der Partei SNDS und serbisches Mitglied im Staatspräsidium von Bosnien-Herzegowina. Dodik ließ zunächst offen, ob er - wie früher angekündigt - eine separate Armee der Republika Srpska schaffen wolle.

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