Ab Mittwoch können Kneipen, Restaurants, Theater und Museen wieder besucht werden. Ein Risiko, aber der Druck auf die Regierung war groß.
Trotz deutlich steigener Fallzahlen lockern die Niederlande die Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Nach mehr als fünf Wochen dürfen Gaststätten, Theater, Museen und Kinos ab Mittwoch wieder bis 22 Uhr offen haben. Dies sei ein Risiko, räumt die Regierung ein, aber noch länger mit strengen Einschränkungen zu leben bedrohe den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Sie rechne damit, dass die Zahl der Einweisungen von Covid-19-PatientInnen in Krankenhäuser steige, so die Chefepidemiologin des Landes, Susan van den Hof. In der vergangenen Woche sei diese um 15 Prozent gestiegen. Der Höhepunkt werde wahrscheinlich im März erreicht. Dies gelte aber nicht nur für die Intensivstationen. Dort wurden in der zurückliegenden Woche rund ein Drittel weniger Corona-Kranke eingeliefert, hieß es.
Vor knapp zehn Tagen endete der harte Lockdown vom 18. Dezember, Geschäfte und Schulen wurden wieder geöffnet. Der Druck auf die Regierung, auch noch die letzten harten Einschränkungen aufzuheben, war groß. Auch Bürgermeister:innen wiesen daraufhin, dass in den Nachbarländern Deutschland und Belgien alles offen sei und Verbote auch daher nicht länger durchzusetzen seien.
Unterdessen meldete Frankreich erneut Rekord-Infektionszahlen. Von Montag auf Dienstag wurden 501.635 neue Ansteckungen registriert. Trotzdem werden einige Einschränkungen für Geimpfte und Genesene gelockert. Wer nicht geimpft ist oder kürzlich erkrankte darf jedoch mittlerweile gar nicht mehr in Gaststätten, Kinos oder Theater.
Rumänien meldete mit fast 20.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden ebenfalls einen neuen Höchstwert, die meisten Patient:innen haben jedoch milde grippeähnliche Symptome. Um die Krankenhäuser zu entlasten, wurden im Land 174 spezielle Zentren für leichte Corona-Fälle eröffnet.