In einer Sternfahrt waren die Trucker nach Ottawa gefahren. Viele wollen sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.
In der kanadischen Hauptstadt Ottawa haben Lastwagenfahrer gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Der Protest richtete sich vor allem gegen die Impfpflicht bei der Fahrt in die USA. Die Kundgebung der Trucker war Teil einer Sternfahrt, die in der vergangenen Woche in Vancouver begonnen hatte. Die Impfpflicht gilt seit Mitte des Monats und betrifft tausende Fahrer.
Die Entscheidung, eine Impfpflicht für Trucker einzuführern, die über die Grenze fahren, hat für viele Betroffene handfeste Konsequenzen. Ohne Impfung müssen die Fahrer nach ihrer Rückkehr nach Kanada in Quarantäne. Weil die meisten von ihnen selbständig sind beziehungsweise nur für tatsächlich geleistete Fahrten bezahlt werden, bedeutet das heftige Einnahmeverluste. Die Lage der Trucker sorgt deshalb für heftige Diskussionen in Kanada.
Die Impfbereitschaft in Kanada ist grundsätzlich hoch. Über 80% der erwachsenen Bevölkerung ist geimpft. Andererseits gibt es für die Trucker, die sich nicht impfen lassen wollen, nach zwei Jahren Pandemie offenbar auch ein breites Verständnis und Unterstützung in der Bevölkerung. Eine GoFundMe-Kampagne hat nach Angaben der BBC inzwischen umgerechnet 5,4 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der Fahrer eingebracht.