Seit 50 Jahren lebt Saint-Vulbas mit "seinem" Atomkratwerk - man profitiert voneinander. Aber auch Widerstand gegen neue Krenkraftwerke wächst.
Saint-Vulbas, gelegen zwischen Lyon und Genf. Hier steht auch Kernkraftwerk Bugey mit seinen vier Reaktoren. Seit 50 Jahren funktioniert die Gemeinschaft, der Ort lebt vom Arbeitgeber Electricité de France (EDF), dem großen französischen Stromkonzern, der hier über 1000 Menschen beschäftigt.
Anders als Deutschland setzt Frankreich weiter auf Atomenergie. Angesichts der Klimakrise will man Reaktoren einer neuen Generation bauen. Auch in Bugey sollen zwei neue EPR-Reaktoren entstehen.
Viele im Ort stehen hinter den Plänen, denn die Atomkraftwerke haben sichere Arbeitsplätze für die Gemeinde geschaffen, über Generationen hinweg. Und auch die Gemeinde hat profitiert. André Casellas Vater war schon beim Bau der ersten Kraftwerksblöcke in den 1970er Jahren beschäftigt.
Aber es gibt auch kritische Stimmen. Block 4 in Bugey musste wegen technischer Probleme vom Netz. Der Widerstand aber ist grundsätzlich: Für sie ist die Entscheidung für die Kernenergie, ob in Bugey oder anderswo, unsinnig. Sie habe keine Zukunft.
Der Neubau ist teuer und dauert. Deshalb hat die EDF für insgesamt 32 baugleiche Reaktoren, die seit den späten 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts ans Netz gegangen sind, eine Laufzeitverlängerung beantragt. Frankreich bezieht etwa 70 Prozent seines Stroms aus Kernkraft - das ist der höchste Anteil weltweit.