Friedensaufrufe in Russland: Landesweit zahlreiche Festnahmen

Festnahme in St. Petersburg
Festnahme in St. Petersburg Copyright Dmitri Lovetsky/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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Dimitri Muratow, Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung Nowaja Gaseta und Friedensnobelpreisträger, warnt vor einer Ausweitung des Krieges.

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Die ukrainische Botschaft in Moskau ist verwaist, die Bediensteten waren in den vergangenen Tagen außer Landes gebracht worden. Am Zaun vor dem Gebäude befestigten Menschen Blumen. Andernorts in Russland drückten Menschen ihre Ablehnung des militärischen Vorgehens Russlands deutlicher aus, dabei sei es zu mehr 1700 Festnahmen gekommen, meldet die Menschenrechtsorganisation OWD-Info.

Muratow: „Was ist sein nächster Schritt? Eine Atomsalve?"

Dimitri Muratow, Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung Nowaja Gaseta und Friedensnobelpreisträger, sagte: „Unser Land hat auf Befehl von Präsident Putin einen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Und niemand ist da, um diesen Krieg zu beenden. Deshalb empfinden wir neben Trauer auch Scham. Der Oberbefehlshaber hantiert mit dem Atomknopf wie mit dem Schlüssel eines teuren Autos. Was ist sein nächster Schritt? Eine Atomsalve? Oder wie sonst soll man Putins Aussagen über Vergeltungswaffen deuten? Aus meiner Sicht kann nur die Friedensbewegung in Russland das Leben auf der Erde retten.“

Aufruf von Abgeordneten

100 Abgeordnete russischer Gemeindevertretungen veröffentlichten einen Friedensaufruf. Darin heißt es wörtlich: „Wir, die Abgeordneten des Volkes, verurteilen einstimmig den Angriff der russischen Armee auf die Ukraine. Das ist eine beispiellose Untat, für die es keine Rechtfertigung gibt. Die Entscheidung, den Angriff auszuführen, wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich getroffen. Wir sind überzeugt, dass die Menschen in Russland ihm nicht diesen Auftrag gegeben haben."

In Moskau waren vorsorglich Polizeieinheiten ausgerückt, um mögliche Menschenaufläufe zu unterbinden. Auf dem Puschkin-Platz kam es zu zahlreichen Festnahmen.

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