Es wird überprüft, ob der russische Frachter wegen der von der EU verhängten Sanktionen seine Fahrt nach St Petersburg nicht fortsetzen darf.
Im Ärmelkanal vor der Küste von Honfleur haben französische Zoll-Behörden den russischen Frachter "Baltic Leader" gestoppt und in den Hafen von Boulogne-sur-Mer eskortiert. Die Operation fand an diesem Samstag um 2 Uhr morgens statt - wie France Bleu berichtet.
Es besteht der Verdacht, das 127 Meter lange Schiff stehe in Verbindung mit russischen Finanzinteressen, die von den EU-Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine betroffen sind. Ein Marineschiff, das zur Überwachung von Migranten im Ärmelkanal patroulliert, hatte das russische Cargo-Schiff in der Nacht auf den 26. Februar entdeckt.
Laut der Seefahrtspräfektur war der Frachter mit einer Besatzung von 20 Personen von Rouen gestartet und mit Autos an Bord auf dem Weg nach St. Petersburg.
Das Schiff war berechtigt, in französischen Gewässern unterwegs zu sein. Die Zollbehörden prüfen jetzt aber die Verbindungen der Reederei und der Besitzer mit finanziellen Interessen in Russland - und ob diese von den beschlossenen EU-Sanktionen betroffen sind.
Véronique Magnin von der Seefahrtspräfektur sprach laut Le Parisien von einem "dringenden Verdacht", dass das Schiff tatsächlich unter die Sanktionen falle.
Am Freitag hatten die Europäische Union und die USA ihre Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergei Lawrow ausgeweitet. Ihre persönlichen Vermögen im Ausland sollten eingefroren werden. Allerdings ist nicht klar, ob die beiden tatsächlich Geld außerhalb Russlands angelegt haben.