Wie viele Männer in San Jose de Gracia getötet wurden, ist nicht klar. Die Täter reinigten den Tatort und beseitigten die Leichen.
In Mexiko hat es offenbar erneut ein Massaker unter rivalisierenden Drogenbanden gegeben. Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge haben Gangmitglieder am Sonntag im Ort San Jose de Gracia im westlichen Bundesstaat Michoacan einen Auftragskiller aufgesucht, als der sich auf der Beerdigung seiner Mutter befand. Der Mann soll dem Jalisco-Kartell angehört haben. Er starb laut Staatsanwaltschaft vor Ort. Weitere Leichen seien mit einem Lastwagen abtransportiert worden.
Zudem gab es Berichte, dass Männer von Bewaffneten an einer Mauer aufgestellt wurden. In einem Video, das von einem Anwohner gedreht wurde, sind etwa 17 Männer zu sehen. Wie viele Tote es genau gab, ist jedoch nicht klar, da die Angreifer den Tatort laut Staatsanwaltschaft größtenteils reinigten. Die Ermittler fanden nur eine Tüte mit Gehirnen und Patronenhülsen.
Bürgermeister: Lokale Polizei ist überfordert
Der Angriff ereignete sich laut Staatsanwaltschaft in der Nähe des Rathauses, wo drei Polizisten Dienst hatten. Bürgermeister Jorge Luis Anguiano zufolge gibt es Berichte über eine Fahrzeugkolonne, die vor der Attacke in den Ort fuhr. "Unsere Polizei hat auf den Vorfall reagiert", so der Lokalpolitiker. "Angesichts der Anzahl mutmaßlicher Krimineller mussten wir uns gemäß der Vorschriften zurückziehen. Wir haben nicht ausreichend bewaffnete Kräfte für diese Art von Situation."
Die Staatsanwaltschaft wurde eigenen Angaben zufolge nicht von der örtlichen Polizei über den Angriff informiert, sondern erfuhr davon in den sozialen Medien. In Mexiko gibt es oft Vergeltungsaktionen rivalisierender Drogengangs bei Beerdigungen.