Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der historischen Rechtfertigung, die Kremlchef Wladimir Putin dafür gegeben hatte, sahen sich Litauens Geschichtslehrer zu einer Klarstellung genötigt.
Schülerinnen und Schüler in ganz Litauen begannen am Montag den Unterricht mit einer ganz besonderen Geschichtslektion - angeboten per Videoschalte.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der historischen Rechtfertigung, die Kremlchef Wladimir Putin dafür gegeben hatte, sahen sich Litauens Geschichtslehrer zu einer Klarstellung genötigt.
Audrius Jurgelevicius, der die Geschichtsstunde leitete, sagt, Hauptziel sei es gewesen, Kriegspropaganda zurechtzurücken. "Ich habe versucht, die fünf wichtigsten und am häufigsten wiederholten Mythen über die Ukraine und die ukrainische Geschichte aufzuzeigen und zu dekonstruieren: Erstens, dass Ukrainer und Russen ein einziges Volk sind, das nur durch böswillige Akteure getrennt wurde.
Ein weiterer Mythos besagt, dass die Geschichte der ukrainischen Staatlichkeit sehr kurz ist und dass der Staat zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Anführer der Bolschewiki, Wladimir Lenin, gegründet wurde.
Ich wollte auch die Fiktion widerlegen, dass die ukrainische und die russische Nation durch eine jahrhundertelange Freundschaft verbunden sind."
Die von der Lehrergewerkschaft organisierte Geschichtslektion wurde im Internet Zehntausende Male angesehen.
Seit der Unabhängigkeit steht vor allem die Geschichte Litauens, das sich einst als Großfürstentum teilweise auch über Gebiete der Ukraine erstreckte, auf Lehrplan, nicht aber der Werdegang der Ukraine. Das soll sich nun ändern.