Die Stadt Dresden geht einen besonderen Weg. Dort gibt es eine ganze Schule nur für ukrainische Kinder. Ein beherzter Vorstoß, aus der Not heraus entstand und durchaus auch auf Kritik stößt
Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine sind viele Kinder im schulpflichtigen Alter. Vielerorts werden sie in eigens für sie eingerichteten Schulklassen unterrichtet, um ihnen eine schnelle Integration zu ermöglichen.
Die Stadt Dresden geht einen besonderen Weg. Dort gibt es eine ganze Schule nur für ukrainische Kinder. Ein beherzter Vorstoß, aus der Not heraus entstand und durchaus auch auf Kritik stößt.
"Es war uns wichtig, dass die Schüler eine Heimat finden"
"Es war eine Riesennotsituation seit März. Und natürlich entspricht das nicht unseren Wunschvorstellungen von Integration", meint Hagen Kettner, Leiter des Landesamts für Schule am Standort Dresden. "Es war uns allerdings wichtig, dass die Schüler erstmal eine Heimat finden."
Ein aufgeschlagenes Schreibheft zeigt die ersten Sätze einer junge Schülerin auf Deutsch: "Mein Name ist Fanya". Die Kinder seien motiviert, meint Utta Taupadel, stellvertretende Leiterin der "Ukraine-Schule. "Ich habe gestern lauter glückliche Kinder hier gesehen. Die hatten wieder Freunde zu spielen - die waren lustig, die waren entspannt, also man hatte nicht den Eindruck, dass sie aus dem Kriegsgebiet kommen."
Ein altes Schulgebäude aus DDR-Zeiten in Dresden-Kleinpestitz, das vor allem als Provisorium bei Bauarbeiten diente, wurde für neue Nutzung wieder fit gemacht.
Rund 400 Schülerinnen und Schüler sollen hier bis zum Sommer unterrichtet werden. Damit der Betrieb überhaupt möglich ist, wurden rund 50 ukrainische Lehrkräfte sowie Assistenzpersonal zum Dolmetschen eingestellt.
Dringend Deutsch lernen
Nicht alle ukrainischen Eltern sind glücklich mit der Lösung, meint Juliia Didenko, Lehrerin aus der Ukraine. "Weil es für die Kinder, die vielleicht hierbleiben, eine bestimmte Zeit, ich weiß nicht, ob für immer, sie müssen integriert sein.
Ich habe auch eine Tochter. Sie ist auch in einer solchen ukrainischen Klasse. Und die Kinder haben nicht so viel Möglichkeit, Deutsch zu lernen, aber sie brauchen das dringend."
Sicher ist, die mehr als 2600 bereits in Dresden registrierten geflüchteten Kinder werden länger als bis zum Sommer bleiben. Und es dürften noch viel mehr werden.