Hitzige UN-Debatte um Biowaffen: "Was kommt als nächstes? Ammoniak? Phosphor?"

Der russische UN-Botschafter bei der Sitzung an diesem Freitag
Der russische UN-Botschafter bei der Sitzung an diesem Freitag Copyright AP/AP
Von Euronews mit AP
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Russland warnte vor einer Gefahr durch Biowaffen in der Ukraine. Die USA, Großbritannien und Frankreich wiesen dies als Propaganda zurück. Es war die 8. Dringlichkeitssitzung seit Kriegsbeginn und die erste auf Antrag Russlands.

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Russische Propaganda oder ernste Biowaffen-Bedrohung? Im UN-Sicherheitsrat ist teils hitzig über russische Vorwürfe diskutiert worden, es gebe auf ukrainischem Gebiet 30 biologische Labors, die gefährliche Experimente durchführten und Biowaffen entwickelten. Dies belegten Dokumente im Besitz des russischen Verteidigungsministeriums.

Die Vertreter der USA, Frankreichs und Großbritanniens bezeichneten die russische Behauptung als Propaganda und warnten im Gegenzug vor russischen Biowaffen-Angriffen auf ukrainischem Territorium.

Der russische Botschafter Wassili Nebensja führte aus: "Wir fordern Sie auf, über eine sehr reale biologische Gefahr für die Menschen in den europäischen Ländern nachzudenken, die sich aus einer unkontrollierten Verbreitung von biologischen Wirkstoffen aus der Ukraine ergeben kann, die, wie wir mit Covid-19 gesehen haben, nicht zu stoppen ist. Und wenn es ein solches Szenario gibt, dann wird ganz Europa davon betroffen sein."

"Was kommt als nächstes?"

Die Ukraine befürchtet ein russisches Tarnkappenmnöver. Der ukrainische Botschafter sagte: "Es könnte tatsächlich darauf hindeuten, dass Russland eine weitere schreckliche Operation unter falscher Flagge vorbereitet. Was werden Sie sonst noch gegen die Ukraine einsetzen? Cruise Missiles, Mehrfachraketenwerfer, schwere Bomben aus der Luft? All das haben wir bereits erlebt. Was kommt als nächstes? Ammoniak? Phosphor?"

Nicolas de Rivière ist der französische Botschafter bei den Vereinten Nationen: "Wir sollten uns an die Fakten erinnern. Es ist Russland und nicht die Ukraine, das in den letzten Jahren auf europäischem Boden auf chemische Waffen zurückgegriffen hat. Es ist auch Russland, das durch Desinformation versucht, die chemischen Angriffe des syrischen Regimes zu vertuschen. Frankreich ist sehr besorgt über die Möglichkeit, dass diese Desinformationskampagne das Vorspiel für den Einsatz einer chemischen oder biologischen Waffe in der Ukraine sein könnte, der von Russland inszeniert wird."

Es war die achte Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats seit Kriegsbeginn, diesmal beantragt von Russland.

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