Ein Bild des Angriffs auf die Entbindungsklinik in Mariupol blieb besonders hängen: Eine schwangere Frau, die auf einer Trage eilig aus dem zerbombten Gebäude gebracht wird, hält sich ihren blutverschmierten Bauch.
Der Angriff auf das Kinder- und Entbindungskrankenhaus in Mariupol hatte die Eskalation des Krieges in der Ukraine deutlich gemacht und international für Entsetzen gesorgt. Ein Bild blieb besonders hängen: Eine schwangere Frau, die auf einer Trage eilig aus dem zerbombten Gebäude gebracht wird, hält sich ihren blutverschmierten Bauch.
Nach dem russichen Angriff auf eine Entbindungsklinik in Mariupol am vergangenen Mittwoch wurden mehrere schwangere Frauen verletzt. Drei Personen starben, 17 wurden verwundet.
Auch die werdende Mutter, die auf den Bilder zu sehen ist, die um die Welt gingen, ist nach dem Angriff gestorben, wie das ukrainische Außenministerium jetzt mitteilte. Ihr Baby überlebte demnach ebenfalls nicht. Die Frau sei am Bauch verwundet und in ein anderes Krankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte einen Kaiserschnitt vorgenommen hätten.
Reporter der Nachrichtenagentur AP hatten am Wochenende das Krankenhaus ausfindet gemacht, indem die Frau weiterbehandelt wurde. Laut des behandelnden Arztes Timur Marin hatte die Schwangere ein zerschmetteres Becken, Wiederbelebungsmaßnahmen waren nicht erfolgreich. Das Kind zeigte keine Lebenszeichen.
Die gezielte Bombardierung ziviler Infrastruktur wie etwa von Schulen oder Krankenhäusern gilt als Kriegsverbrechen. Russland verteidigte sich gegen den Vorwurf. Ukrainische ultranationalistische Milizen hätten sich in der Klinik verschanzt und sie als Schutzschild missbraucht. Aber das Gebäude sei ohnehin bereits evakuiert gewesen. Moskau spricht von "Fake News", die verwundeten Frauen seien bezahlte Schauspielerinnen für Propaganda der Regierung in Kiew.