Russland nennt Opfer des Untergangs von Kriegsschiff Moskwa: 1 Toter, 27 Vermisste

Der russische Raketenkreuzer Moskva - ARCHIV - vor dem Untergang
Der russische Raketenkreuzer Moskva - ARCHIV - vor dem Untergang Copyright HANDOUT/AFP
Von Euronews mit AFP
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Das Verteidigungsministerium Russlands hat erstmals Angaben zu den Opfern nach dem Untergang des Raketenkreuzers Moskwa gemacht.

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Nach dem Untergang des Kreuzers Moskwa ist ein Marinesoldat gestorben und 27 weitere werden noch vermisst. Das erklärte das russische Verteidigungsministerium in Moskau an diesem Freitag und räumte damit zum ersten Mal Opfer nach dem Sinken des Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte ein.

"Ein Soldat ist getötet worden und 27 weitere Besatzungsmitglieder werden vermisst", zitierten russische Nachrichtenagenturen das Ministerium, die übrigen 396 Personen an Bord seien evakuiert worden.

Das US-Verteidigungsministerium war gleich nach dem Untergang am 14. April davon ausgegangen, dass es Tote auf dem russischen Lenkwaffenkreuzer gegeben habe.

"Das Verteidigungsministerium leistet den Familien und Freunden des Verstorbenen und der Vermissten jede notwendige Unterstützung und Hilfe", wurde vom Verteidigungsministerium in Moskau kommuniziert.

Am Karsamstag hatte das russische Verteidigungsministerium ein Video veröffentlicht, das ein Treffen zwischen dem Chef der Marine und den Überlebenden der Moskwa zeigen sollte.

Parallel dazu berichteten jedoch mehrere Zeugen, deren Berichte in den letzten Tagen von russischsprachigen Medien und in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, von vermissten Seeleuten. Darunter sind offenbar sehr junge Männer, die ihren Wehrdienst ableisteten.

Dmitri Chkrebets, ein auf der Krim lebender Vater, dessen Sohn seit dem Untergang der Moskwa vermisst wird, veröffentlichte am Sonntagabend eine Nachricht im sozialen Netzwerk Vkontakte, in der er fragte, warum sein Sohn, ein Wehrpflichtiger, sich in einem Kampfgebiet befand.

Auch eine Frau mit dem Namen Julia Zywova erklärte gegenüber mehreren Medien, dass ihr Sohn vermisst werde.

Die Moskwa - mit offiziell bis zu 680 Besatzungsmitgliedern - war am 14. April gesunken.

Der Untergang der Moskwa wird weithin als Schmach für Russland und seine Flotte angesehen, selbst kremlfreundliche Stimmen in Russland forderten von der Armeeführung eine Erklärung.

Russland behauptet, das Schiff sei gesunken, weil Munition an Bord explodiert sei und schlechte Wetterbedingungen die Abschleppmaßnahmen behindert hätten. Die Ukraine behauptet jedoch, das Schiff mit Raketen angegriffen und dadurch versenkt zu haben.

Die russischen Behörden hatten zunächst keine Verluste bei dem Untergang gemeldet und anfangs behauptet, die gesamte Besatzung sei evakuiert worden.

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