Der grün-liberale Politiker übernimmt mit einer Minderheitsregierung die Macht.
Montenegro hat eine neue Regierung. Diese will das Land näher an die Europäische Union führen und wird vom 36-jährigen grün-liberalen Dritan Abazović als Ministerpräsident angeführt. Fraktionen, die für eine verstärkt auf Serbien ausgerichtete Politik einstehen, blieben der Parlamentsabstimmung fern.
Abazović führt Minderheitsregierung an
Die bisherige montenegrinische Regierung, die Belgrad nahestand und seit 2020 amtierte, wurde vor rund drei Monaten durch eine Misstrauensabstimmung abgesetzt. Über eine Mehrheit im Parlament verfügt der neue Ministerpräsident Abazović nicht, er will mit Duldung der sozialistischen Partei regieren.
Vorgezogene Neuwahl im Februar?
euronews-Reporter Stefan Goranovic berichtet: „Mit der Abstimmung wurde der Prozess der Absetzung des ehemaligen Ministerpräsidenten Zdravko Krivokapić abgeschlossen, der 2020 mit großer Unterstützung der serbisch-orthodoxen Kirche an die Macht kam. Er verlor die Vertrauensabstimmung Anfang Februar. Die Amtszeit der neuen Regierung könnte ein Jahr betragen, was bedeutet, dass die vorgezogene Parlamentswahl im Frühjahr 2023 stattfinden könnte. Viele Menschen im Land sind jedoch der Meinung, dass diese Amtszeit verlängert werden könnte.”