Die Bundesregierung will bis zu 1400 statt bisher 1100 deutsche Blauhelme für die UN-Mission in Mali einsetzen.
Die Bundesregierung will trotz der schwierigen Lage in Mali mehr Soldaten als bisher für die UN-Mission in dem westafrikanischen Krisenland bereitstellen. Bis zu 1400 statt bisher 1100 deutsche Blauhelme sollen eingesetzt werden dürfen. Dem Beschluss der Bundesregierung muss noch der Bundestag zustimmen. Zugleich wird eine EU-Ausbildungsmission heruntergefahren.
Diese zweite Mission zur Ausbildung malischer Sodaten wird zahlenmässig eingefroren und nach Niger verlegt; zum Teil auch, weil russische Kräfte in Mali präsent sind.
Malische Militärjunta hat russische Söldner rekrutiert
In Mali hat die regierende Militärjunta seit letztem Herbst russischen Söldner der "Gruppe Wagner" rekrutiert. Frankreich und Deutschland hatten daraufhin ihre Beteiligung am UN-Einsatz infrage gestellt.
Die Ausbildung der malischen Armee war nach einem Massaker an etwa 300 Menschen in Zentralmali gestoppt worden, Frankreich hat das Ende seiner unabhängig von den Vereinten Nationen geführten Militärmission für Ende des Jahres beschlossen.
Seit 2012 destabilisiert eine islamistische Aufstandsbewegung das Land, die sich auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausgeweitetet hat. Mehrere tausend Soldaten und Zivilisten wurden bereits getötet, zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.
IS-Terrormiliz bedroht Afrika
In Westafrika sollen Mitglieder des IS in Westafrika (ISWAP) im Norden Nigerias, im Tschad und in Kamerun immer wieder Anschläge verüben. Auch in der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, haben Milizen dem IS ihre Treue geschworen.
In Burkina Faso, Mali, und Niger kommt es immer wieder zu Angriffen, auch auf Zivilisten. Nach US-Angaben hat sich die Zahl der Todesopfer durch IS-Angriffe in Westafrika zwischen 2017 und 2020 auf fast 5000 Tote verdoppelt.