Mali steigt aus Militärallianz G5-Sahel aus

Die G5-Sahel kämpft gegen Dschihadisten
Die G5-Sahel kämpft gegen Dschihadisten Copyright Capture d'écran Euronews/AFP
Von Euronews mit dpa, AFP
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Bisher kämpften in der G5-Gruppe Mali, Mauretanien, der Tschad, der Niger und Burkina Faso gegen islamistischen Terror.

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Mali scheidet aus der Militärallianz G5-Sahel aus. Das gab die Junta in Bamako bekannt.

Das G5-Sahel-Bündnis bestand bisher aus Mali, dem Tschad, Mauretanien, dem Niger und Burkina Faso und diente der Bekämpfung von Dschihadisten.

In Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hatte sich das Militär im Mai vergangenen Jahres an die Macht geputscht.

Der Austritt aus der Gruppe kommt zu einem Zeitpunkt erheblicher politischer Spannungen zwischen Mali und Frankreich.

Oberst Abdoulaye Maïga, Minister für Territorialverwaltung: "Bestimmte G5-Sahel-Staaten haben etwas dagegen, dass Mali die Präsidentschaft der Gruppe innehat. Hinter den Kulissen zieht ein anderer Staat die Strippen. Er will Mali mit allen Mitteln isolieren. Daraus schließt die Regierung von Mali, dass die G5-Gruppe weniger autonom, dafür aber von außen manipuliert ist. Aus diesen Gründen zieht sich Mali aus allen Organen und Gremien der G5, einschließlich der Joint Force zurück." Die bilateralen Beziehungen zu den G5-Sahel-Staaten blieben aufrecht, so Maïga.

Der Kampf gegen Terroristen und Kriminelle in der Sahelzone steht im Mittelpunkt des internationalen Militäreinsatzes in Mali, an dem sich auch die deutsche Bundeswehr mit künftig bis zu 1400 Soldaten beteiligt. Die UN-Stabilisierungsmission Minusma gilt seit Jahren als die gefährlichste UN Mission weltweit. Die deutsche Minusma-Beteiligung will ihren Einsatzschwerpunkt in den benachbarten Niger verlegen.

Mali ist seit 2011 Schauplatz von Operationen dschihadistischer Gruppen, die mit Al-Qaida und der Organisation Islamischer Staat in Verbindung stehen.

Eigentlich sollte im Februar 2022 ein Treffen der Staatsoberhäupter der G5-Länder unter der Führung von Mali in Bamako stattfinden. Die Präsidentschaft Malis sollte eingeweiht werden. Doch die anderen G5-Mitglieder hatten offenbar Probleme. Ein Staat habe angegeben, so die Junta in einer Pressemitteilung, die Sicherheit in Bamako sei nicht ausreichend. Die Regierung in Mali widersprach dieser Annahme. 

Die Beziehungen zu den westlichen Staaten sind ohnehin schon schlecht. Frankreich und seine Verbündeten werfen der Junta vor, sich mit umstrittenen Aktionen die Dienste der privaten russischen Sicherheitsfirma Wagner gesichert zu haben, was Bamako bestreitet.

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