Russland werde mit eigenen Vernichtungsmitteln, von denen man genug habe, auf eventuelle Lieferungen von Langstreckenwaffen durch den Westen reagieren.
Kiew und Vororte der Hauptstadt erleben die verheerendsten Luftangriffe seit Ende März. Die Militärführung in Kiew teilte mit, militärische und zivile Infrastruktur sei getroffen worden. Es habe keine Toten gegeben.
Laut russischem Militär seien am Rande Kiews von osteuropäischen Ländern gelieferte Panzer vom Typ T-72 und andere Militärtechnik zerstört worden.
Und der russische Präsident Wladimir Putin droht mit einer weiteren Eskalation. Russland werde die Ukraine mit Mitteln der Vernichtung angreifen, sollte der Westen Raketen mit großer Reichweite liefern.
Putin erläuterte: "Und überhaupt hat das ganze Brimborium um zusätzliche Waffenlieferungen nur ein Ziel: den bewaffneten Konflikt so lange wie möglich in die Länge zu ziehen. Aber wenn die Lieferungen (von Langstreckenwaffen; Anm.d.Red.) stattfinden sollten, werden wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen und mit unseren eigenen Vernichtungsmitteln, von denen wir genug haben, die Ziele angreifen, die wir vorher noch nicht getroffen haben."
Brennpunkt Sjewjerodonezk
Die Lage in der seit Tagen besonders heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine bleibt undurchsichtig. Die ukrainische Armee behauptet, einige Gebiete zurückerobert zu haben. Die russische Seite bbeharrt auf ihrer Darstellung, wonach die Stadt praktisch unter ihre Kontrolle stehe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, blutige Straßenkämpfe dauerten an. Der Gouverneur von Luhansk, Serhiy Haidai, sagte zur Situation in Sjewjerodonezk: "Wir haben in der Tat eine schwierige Situation gehabt. Die Russen kontrollierten etwa 70 Prozent der Stadt. Aber in den letzten zwei Tagen wurden sie zurückgedrängt. Die Stadt ist jetzt ungefähr in zwei Hälften geteilt. Die Russen haben Angst, sich in der Stadt frei zu bewegen."
Vor den jüngsten Luftangriffen des russischen Militärs auf Kiew waren vielen Menschen gerade erst hoffnungsvoll in den weitgehend zerstörten Vorort Irpin zurückgekehrt, obwohl dort offiziell weiterhin der Ausnahmezustand gilt. Es könnte sein, dass sie und andere Zivilisten sehr bald wieder in die Flucht getrieben werden.