Saudi-Arabien beschlagnahmt Spielzeuge wegen Homosexualitätsverbot

Spielzeuge werden aufgrund der Regenbogenfarben beschlagnahmt.
Spielzeuge werden aufgrund der Regenbogenfarben beschlagnahmt. Copyright SAUDI TV via AFP
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Von Euronews
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In Saudi-Arabien gilt Homosexualität als ein potenzielles Kapitalverbrechen. Die Regenbogenflagge, die ein Symbol für viele LGBTQ-Gemeinden ist, zählt demnach vor Ort als ein Verstoß gegen den muslimischen Glauben.

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In Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad wurden Spielzeuge und Kleidungsstücke in regenbogenfarben beschlagnahmt. Damit will das Königreich verhindern, dass gegen den muslimischen Glauben verstoßen wird.

Die Regenbogenfarben auf den Produkten sind für Saudi-Arabien „Farben der Homosexualität“. Seit fast 44 Jahren ist die Regenbogenflagge ein Symbol der LGBTQ-Gemeinschaften und somit in Saudi-Arabien verboten. Denn Homosexualität ist vor Ort ein Vergehen, das mit der Todesstrafe geahndet wird.

Laut saatlichen Medien seien die Spiezeuge und Kleidungsstücke als "gegen den muslimischen Glauben" eingestuft worden. Die Monarchie hat in den letzten Jahren soziale Reformen gefördert, um der Welt und ihrer Jugen ein liberales Bild zu vermitteln. Dennoch sind religiöser Konservatismus und politische Unterdrückung nach wie vor sehr ausgeprägt.

"Wir kontrollieren Produkte, die gegen den muslimischen Glauben und die öffentliche Moral verstoßen und die Farben der Homosexualität zeigen, und zielen dabei auf die junge Generation ab", sagte ein Beamter des Handelsministeriums in einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders Al-Ekhbariya.

Auch in der Filmwelt wehrt sich das Königreich gegen Homosexualität. So hatte Saudi-Arabien im April erklärt, es habe Disney aufgefordert, die "LGBTQ-Referenzen" aus dem Marvel Film "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" zu entfernen. Disney hatte dies jedoch abgeleht. Der Film wurde schließlich nicht in dem Land gezeigt.

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