In Tunesien stehen drei Jahre Haft für homosexuelle Handlungen im Gesetzbuch. Doch ein Theaterstück wagt sich nach vorn.
Zum ersten Mal wird in der tunesischen Hauptstadt Tunis ein Theaterstück aufgeführt, "Flagranti" - , in dem das Thema Homosexualität eine Rolle spielt.
Das zweistündige Stück behandelt nicht nur LGBTQ-Themen, sondern auch andere Probleme, mit denen alle Tunesier konfrontiert sind: Polizei- und Justizkorruption, Straflosigkeit und Abwanderung von Fachkräften, und wenn Menschen auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen Perspektiven nach Europa gehen. Tunesien gilt als relativ liberal im Vergleich zu anderen arabischen Ländern, verhängt aber dennoch Haftstrafen von bis zu drei Jahren wegen homosexueller Handlungen sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Homosexuelle müssen auch mit Diskrimierung und Gewalt gegen sie in dem nordafrikanischen Land rechnen.
Alay Aridhi war im Publikum: "In diesem Stück werden Dinge gezeigt, die im täglichen Leben wirklich in Tunesien passieren. Es geht um Gesetze und Regeln. Es will die Menschen offener machen. Das ist mehr als nur ein Theaterstück, das ist ein Ereignis, das einem gut tut."
Das Stück zielt darauf ab, diskriminierende Einstellungen herauszufordern und sich für ein Ende des Gesetzes einzusetzen, das homosexuelle Handlungen bestraft.