Steht eine Invasion Taiwans bevor? - "Das Manöver soll Angst verbreiten"

Raketenhagel vom chinesischen Festland in Richtung Taiwan. Die militärische Antwort der chinesischen Regierung auf den von Peking als Provokation empfundenen Taiwan-Besuch der US-Politikerin Nancy Pelosi kam nicht überraschend, aber sie besorgt den Westen.
Alessio Patalano ist Professor für Kriegsstudien am Kings College London. Er analysierte: "Das Manöver soll Angst verbreiten, Angst in den Herzen der Taiwanesen erzeugen, um die Idee, dass die Wiedervereinigung unvermeidlich ist, zu stärken und mit aller Macht zu untermauern. Das ist also keine Frage. Aber es ist eine andere Sache zu sagen, dass dies die Vorstufe einer Invasion ist. Wenn die Übungen länger dauern, könnte es sein, weil einige der Einschlaggebiete außerhalb der wichtigsten Häfen Taiwans liegen, dass der Schiffsverkehr und die taiwanesischen Wirtschaft erheblich gestört werden."
Nach Erkenntnissen des japanischen Verteidigungsministeriums flogen einige Raketen auch über Taiwan hinweg, bevor sie einschlugen.
International wächst vor allem die Sorge um nicht beabsichtigte militärische Zwischenfälle, die den Taiwan-Konflikt eskalieren lassen könnten. US-Präsident Joe Biden hat der Inselrepublik mehrfach und deutlicher als seine Vorgänger versichert, sie im Ernstfall zu verteidigen.
Nach unbestätigten Berichten hat das chinesische Militär die Zahl der Übungsgebiete rund um Taiwan inzwischeh von sechs auf sieben erhöht. Außerdem soll das Manöver bis Montag verlängert worden sein.