Mit Blick auf das Ende des 9-Euro-Tickets werden weiterhin Alternativen diskutiert. Nachbarland Österreich hat seit vergangenem Jahr ein sogenanntes Klimaticket
Nur noch eine Woche, dann läuft das 9-Euro-Ticket aus. Es sollte vor allem die aktuell stark strapazierten Portemonnaies entlasten. Der Beitrag zu einer klimafreundlicheren Mobilität kam ebenfalls gelegen – denn die notwendige Verkehrswende stockt weiterhin.
Das vergünstigte Ticket hatte eine enorme Nachfrage. Aber während in anderen europäischen Ländern nun erst recht ein neuer Wind weht, in Sachen Entlastung, wie etwa in Spanien, wo ab dem kommenden Monat bis Jahresende der öffentliche Nahverkehr zum 0-Tarif angeboten wird, hat Finanzminister Linder sich gegen eine Verlängerung des vergünstigten Tickets ausgesprochen. In den Ländern und Kommunen werden Folgemodelle trotzdem weiter diskutiert.
Beliebtes Modell: Das 365-Euro-Ticket. Bereits seit 10 Jahren gibt es das in der österreichischen Hauptstadt Wien. Sowohl in Berlin als auch in verschiedenen Landkreisen wird im Moment darüber nachgedacht. Doch Österreich hat bereits seit vergangenem Herbst noch ein weiteres Modell mit welchem sie die Verkehrswende vorantreiben wollen: Das "Klimaticket Ö".
1095 Euro kostete das ganze pro Jahr: Dafür sind neben den Öffentlichen aber auch fast alle Fernzüge mit drin. Zusätzlich sind regionale Klimatickets erhältlich, die entsprechend nur für die gewählte Region gelten. Rein touristische Angebote sind ausgeschlossen.
Mehrkosten von mindestens 213 Millionen
Und es scheint ganz gut zu laufen - über 170.000 Klimatickets wurden bereits gekauft. Sogar Personen, die bisher weniger auf Bus und Bahn gesetzt hatten, haben sich für das Ticket entschieden. Das ist auch an den Fahrgastzahlen ersichtlich: "Wir vergleichen da vor Corona und haben jetzt schon 15 Prozent mehr. Das zeigt also, das kommt an und die Leute fahren gerne umweltfreundlich mit der Bahn", so Julia Krutzler, Sprecherin der österreichichschen Bundesbahn (ÖBB).
Dennoch zahlt der Staat drauf. Allein für 2022 werden die zusätzliche Kosten auf 213 Millionen Euro geschätzt.
Für welche Lösungen sich Deutschland beim Thema Bus und Bahn zuküftig entscheidet - die Diskussion darüber noch nicht am Ende angekommen.